Verbraucher wollen langlebige Produkte
Handel
EU-Parlament gegen Wegwerfprodukte
„Wir wollen, das Batterien nicht mehr in ein Gerät eingeschweißt sind, sondern so angebracht, dass sie ausgetauscht werden können“, forderte der französische Grüne Pascal Durand am Dienstag im Europaparlament. Verbraucher wollen nicht immer ein Gerät wegwerfen, wenn etwas kaputt gegangen ist. 77 Prozent der Europäer haben sich so in einer Umfrage geäußert. Der damit verbundene Begriff Obsoleszenz hat mittlerweile auch die breitere Öffentlichkeit erreicht [1].
Mit der großen Mehrheit von 662 zu 32 Stimmen bei zwei Enthaltungen fordert das Parlament die Kommission und die Mitgliedsländer auf, die notwendigen Schritte für langlebige Produkte zu unternehmen.
Dazu gehören Mindeststandards für die Haltbarkeit. Dauert eine Reparatur länger als einen Monat, sollte sich die Garantie automatisch verlängern. Die Regierungen sollen Anreize für Langlebigkeit, Reparaturgeschäfte und Gebrauchtwarenmärkte geben. Das soll Arbeitsplätze schaffen und Abfall vermeiden. Kunden sollen das Recht bekommen zu unabhängigen Reparaturwerkstätten zu gehen. Austauschteile wie Batterien und LED dürfen nicht mehr fest in das Gerät verbaut werden. Ersatzteile sollen bei ihren Kosten der Eigenart des Gerätes und seiner Haltbarkeit entsprechen. Die EU soll Wege finden, geplante Obsoleszenz zu entdecken und die Hersteller sanktionieren. Am Ende soll ein EU-Label auf die Geräte drauf.
Lesestoff:
[1] Obsoleszenz in verschiedener Form: https://herd-und-hof.de/handel-/psychologische-obsoleszenz.html
roRo