Verbraucherschutz im globalen Lebensmittelmarkt

Handel

Verbraucherzentrale fordert mundgerechten Klimaschutz

Im Vorfeld der Grünen Woche hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) die Ergebnisse einer Umfrage zu Ernährung und Klimaschutz veröffentlicht. Demnach spielt der Klimaschutz bei den Kaufentscheidungen derzeit nur eine geringe Rolle. Bei Lebensmittel sind Frische, Preis und Geschmack wichtiger. Verbraucher wünschten sich aber mehr Informationen über die Klimawirkung der Lebensmittel auf der Verpackung und vertrauen den bisherigen Angaben nur zur Hälfte. Mehr Angaben bedeutet aber auch mehr Labels. Über 80 Prozent sind nach Umfrage bereit, noch ein Label zum Klimaschutz haben zu wollen.

Forderungen des vzbv
Nicht nur das Klima bewegt die Verbraucherschützer. Zusammen mit dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) wurde für die neue Legislaturperiode ein Fünf-Punkte-Programm für Verbraucherschutz vorgestellt.
Darin heißt es, dass die europäischen Produktionsstandards an den Verbraucherinteressen ausgerichtet werden sollten und das die Aufgabe der EU darin bestehe, vergleichbare Kriterien auch international über die WTO durchzusetzen.
Risiken sollen angemessen gewichtet werden. In der Lebensmittelkontrolle sollen staatliche und nicht-staatliche Kontrollsysteme besser verzahnt werden. Um das Risiko durch Zoonosen zu senken, soll eine umfassende Reduktionsstrategie entwickelt werden. Gegen kriminelle Machenschaften in der Fleischbranche sollen Fleischabfälle so schnell als möglich zur besseren Unterscheidung eingefärbt werde.
Käseimitate hätten gezeigt, dass die Forderung nach Transparenz des eingekauften immer noch nicht erfüllt sei. So fordert der vzbv auf der Verpackungsvorderseite eine Verkehrsbezeichnung und die Firmen müssen auf Bilder von Zutaten verzichten, die nicht im Produkt vorhanden sind. Für Monolebensmittel und wertgebenden Bestandteilen in zusammengesetzten Lebensmitteln fordert der vzbv eine verbindliche Herkunftsbezeichnung.
Gegen das Übergewicht bei Kindern sei die Ernährungsbildung in Schulen zu fördern. Die Verbraucherzentrale spricht sich erneut für die Ampelkennzeichnung aus.
Letztlich müsse die Verbraucherforschung ein Teil der staatlichen Forschungsförderung werden.

Verbraucherzentralen auf der IGW finden Sie in der Halle 21a Stand 27 (Brandenburg) und Halle 23 A Stand 01 (Bremen)

Lesestoff:
So mundgerecht die Angaben über das Klima für den Verbraucher auch sein mögen – letztlich entscheidet sein Verhalten, ob er die Bemühungen der Hersteller auch honoriert. Fährt er mit dem Auto zum Bäcker, macht er die Einsparungen gleich wieder zunichte. Das Heidelberger IFEU-Institut kam zu dem Ergebnis, dass der Verbraucher zum Klimaschutz beitragen kann, als der Bauer.

roRo

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