Vilsack will Energiewende
Handel
US-Navy fährt demnächst mit Biodiesel
Die Ölkatastrophe im Golf von Mexico hat das amerikanische Agrarministerium erreicht. In einem Zeitungsartikel hat der amerikanische Landwirtschaftsminister Tom Vilsack zu einer Energiewende aufgerufen.
Die Ölkatastrophe zeige, so Vilsack, dass sie täglich weitergeht und sehr langfristige Auswirkungen haben werde. Die ökonomischen und ökologischen Auswirkungen unterstreichen Präsident Obamas Ziel, Amerika im 21. Jahrhundert in eine grüne Ökonomie umwandeln zu wollen.
Öl ist nicht mehr verantwortbar
„Amerika kann nicht mehr länger auf Ressourcen vertrauen, die immer schwieriger zu finden und zu nutzen sind. Wir können keine Energiezukunft akzeptieren, die es Ölproduzenten, egal ob ausländisch oder heimisch, ermöglicht, uns vorzuschreiben, welche Energieform wir in Zukunft nutzen wollen. Wir müssen wieder die Kontrolle über unsere Energieversorgung und Energieunabhängigkeit gewinnen. Die Kosten, für den Status quo sind zu hoch.“
Vilsack erinnert gleichzeitig an die Möglichkeiten, Energie aus Energiepflanzen, Holz und anaoerober Gärung zu nutzen, die nicht nur den Bauern neue Märkte erschließen, sondern im ländlichen Raum ganze Wertschöpfungskette aufbauen können. Sonne, Wind und Biomasse werde viele Arbeitsplätze in den USA schaffen.
Zugpferd Navy
Die Böll-Tagung „Greening the Economy“ zeigte kürzlich, dass sich die Amerikaner Wohlstand in einer dekarbonisierten Gesellschaft noch nicht vorstellen können. Vilsack hat aber mit der Navy ein populäres Zugpferd für seine Vorstellungen gewinnen können. Die Navy will bis 2020 rund 50 Prozent ihres Treibstoffs aus erneuerbaren Energiequellen beziehen. Dazu hat das Militär mit dem Agrarministerium eine Partnerschaft vereinbart.
Für die Bauern, so Vilsack, sei das ein klares Signal auf Biomasse zu setzen, wenn Nachfrage und Infrastruktur entsprechend aufgebaut werden.
Vilsack will die Vereinbarung aber auch nur als einen Schritt in die grüne Zukunft Amerikas verstanden wissen. Mit einem Energiegesetz zeigten Politik und Gesellschaft, dass sie aus der Tragödie im Golf von Mexiko die richtigen Schlüsse gezogen haben.
roRo