Volle Auftragsbücher, gestörte Lieferketten

Handel

Fehlende Elektroteile bremsen die Digitalisierung

Nicht nur in der Landwirtschaft gilt die Digitalisierung als nächster Schritt der industriellen Entwicklung. Bildgebende Formate unterscheidenzwischen Begleitkraut und Feldkultur. Erntemaschinen befinden sich auf dem Weg zu zusammengesetzten Systemteilen, die Ressourcen sparen und das Cockpit eines Traktors ähnelt mit der Vielzahl an Bildschirmen und Multifunktionshebeln einem Cockpit in einem Raumschiff.

Die ganz großen der Branche wie Bosch, Daimler Trucks und GEA Food and Farms sind beim Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) im Fachverband Robotik + Automation zusammengeschlossen.

Gebremstes Plus

Die Branche profitiert von einem Nachfrageboom. Die Auftragsbücher sind voll. In den ersten vier Monaten 2022 stiegen die Auftragseingänge im Vergleich zum Vorjahr um 38 Prozent, teilt VDMA R+A mit. „Die Robotik- und Automationsbranche hat Hochkonjunktur“, sagt Frank Konrad, Vorsitzender von VDMA Robotik + Automation. „Die in den Büchern stehenden Aufträge werden die Anbieter allerdings nicht so schnell wie gewohnt abarbeiten können. Jetzt gilt es, Engpässe in den Lieferketten zu managen.“

Für das Jahr 2022 erwartet die Branche ein Plus von sechs Prozent. Darin eingebunden sind aber auch die reduzierten Erwartungen durch gestörte Lieferketten. Den Firmen mangelt es an Elektrotechnik- und Elektronikkomponenten.

Umsatz und Erwartungen

Der Teilbereich „Industrielle Bildverarbeitung“ legte um 16 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro Umsatz zu. 2022 wird ein Plus von fünf Prozent erwartet.

Der Umsatz im Bereich „Robotik“ legte um 13 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro zu und erwartet weitere fünf Prozent in diesem Jahr.

Der Bereich „Integrated Assembly Solutions“ erzielte 2021 ein Umsatzplus von elf Prozent auf 13,6 Milliarden Euro und erwartet weitere sieben Prozent Wachstum für 2022.

Effekt auf die Arbeitswelt

Für die Arbeitswelt hält der Bereich Robotik und Automation positive Effekte bereit. Die Mitglieder im VDMA R+A sind überzeugt, dass besser qualifizierte Mitarbeiter künftig besser bezahlte Jobs bekommen.

Mit dem Ausscheiden der „Baby-Boomer“ aus der Arbeitswelt beschleunige sich aber der Mangel an Arbeits- und Fachkräften. Die Unternehmen selbst können nach Konrad das Problem nicht lösen: „Der Personalmangel droht nach den Disruptionen in den Lieferketten der nächste große Engpassfaktor insbesondere für die deutsche Industrie zu werden.“

roRo

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