Was kostet der Strommarkt 2.0?

Handel

Kosten für Kapazitätsreserven für den Strommarkt 2.0

Anfang November hat sich die Bundesregierung auf den Strommarkt 2.0 verständigt [1]. Die Kapazitätsreserve soll die Versorgungssicherheit des Industriestaates Deutschland sichern. In einer Anfrage der Grünen hat das Bundeswirtschaftsministerium jetzt eingeräumt, dass weder 2014 noch im ersten Halbjahr 2015 Engpässe auf dem Strommarkt bekannt geworden sind. Die Kapazitätsreserve werde dennoch für „seltene, außergewöhnliche und nicht vorhersehbare Situationen gebraucht.“ Die Weiterentwicklung des Strommarktes erfordere Transformations- und Lernprozesse, die ungewöhnliche Verläufe hervorrufen könnten. Im Rahmen der Energiewende haben bereits Belgien, Dänemark, Polen und Schweden Reservelösungen eingeplant und seien in Frankreich und Großbritannien im Gespräch.

Für die Umsetzung des Strommarktes entstehen beim Wirtschaftsministerium, dem Umweltministerium, der Bundesnetzagentur sowie beim Bundeskartellamt höhere Arbeits- und Personalkosten. Für die Kapazitätsreserve sollen 0,028 bis 0,055 Cent pro Kilowattstunde anfallen. Sie resultieren aus den jährlichen Kosten der Reservekraftwerkstypen. Für das Winterhalbjahr 2015/2016 werden die Kosten für die Netzreserve auf 122 Millionen Euro geschätzt. Für Neuanlagen bis zu zwei Gigawatt werden die Kosten grob auf 50 bis 100 Millionen Euro je GW und Jahr geschätzt. Die Gesamtkosten der Braunkohlekraftwerke für die Sicherheitsbereitschaft werden auf sieben Jahre mit 230 Millionen Euro pro Jahr angegeben. Dadurch würden die Netzentgelte um 0,05 Cent je kWh ansteigen.

Lesestoff:

[1] Kabinett verabschiedet Strommarkt 2.0

roRo

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