Welche Einkaufstasche ist ökologisch?
Handel
Die Qual der Wahl bei der Einkaufstasche
Während die Plastiktüte aus den Supermärkten verschwindet, greifen Kunden zunehmend zur Papiertüte. Eine Stofftragetasche oder einen Rucksack haben die wenigsten dabei. Alternativ holen Kunden auch Baumwolltragebeutel hervor, die sehr oft verwendet werden können. Welche Einkaufstasche aber am ökologischsten ist, kann auch das Bundesumweltministerium auf Nachfrage der FDP nicht beantworten.
Damit die Papiertragetasche genauso reißfest wie der Plastikbeutel ist, muss sie dicker sein. Das und der Transport mit höherem Gewicht erzeugt mehr Kohlendioxid als die Logistik mit der Plastiktüte.
Für das Bundesumweltministerium sind sowohl die Papier-, als auch die Plastiktüte „typische Einwegprodukte“. Die Erstellung einer Ökobilanz ist wegen der unterschiedlichen Nutzungshäufigkeit, Herkunft der Rohstoffe, Wandstärke, Rezyklatgehalte und Taschenvolumen kaum möglich. Der Papiertragetasche werden „tendenziell ökologische Vorteile“ zugeschrieben. Die alternativ verwendete Baumwolltasche wird wegen des hohen Wasserverbrauchs bei der Baumwollproduktion erst zwischen zehn und 100 Nutzungszyklen ökologisch günstiger als die Einwegprodukte. Der Materialeinsatz für eine Baumwolltasche ist rund vier Mal höher als für die aus Papier oder Kunststoff.
Die Bundesbürger nehmen aber das Thema ernst. Die EU will den pro-Kopf-Gebrauch von Kunststofftragetaschen bis 2026 auf 40 leichte Tüten senken. In Deutschland liegt er bereits bei nur noch 25 Tüten im Jahr 2017. Auch bei den Mehrwegtragetaschen aus Kunststoff mit einer Wandstärke von mehr als 50 Mikrometer ist der Verbrauch auf durchschnittlich vier Tüten im Jahr gesunken. Konstant hingegen bleibt der Verbrauch der so genannten Knotenbeutel mit weniger als 15 Mikrometer Wandstärke. 2016 wurden durchschnittlich 36 verwendet, im letzten Jahr waren es 39 Stück.
Das Ministerium weist daraufhin, dass es derzeit keine verlässlichen Ökobilanzen für Baumwoll-, Papier- und Plastiktragetaschen gibt.
roRo