Weltweit steigt die Umweltkriminalität

Handel

UNEP-Bericht zur Umweltkriminalität

Aus einem gemeinsamen Bericht von Interpol und der Umweltorganisation der UN (UNEP) geht eine deutliche Steigerungsrate bei Umweltverbrechen hervor. Gegenüber 2014 stieg der Schaden im letzten Jahr um 26 Prozent auf 91 bis 258 Milliarden US-Dollar an und habe erstmals den Schaden durch Handel mir illegalen Kleinwaffen und Bandenkriminalität übertroffen.

Ursachen für Umweltkriminalität sind schwache Gesetzgebung, schlecht ausgerüstete Sicherheitskräfte und die Zunahme bewaffneter Netzwerke, die regionale Konflikte befeuern und Ökosysteme zerstören. UNEP-Generaldirektor Achim Steiner kommentiert: „Die unvorstellbar große Summe hält Umweltverbrecher am Werk und führt zu weltweiter Unsicherheit.“ Der Schaden liegt um drei Milliarden US-Dollar höher als Kleinwaffenschmuggel und ist nach Drogenschmuggel, Geldfälschungen und Menschenhandel das weltweit viertmächtigste Verbrechen geworden. Die Rate der Umweltkriminalität nahm in den letzten zehn Jahren jährlich um fünf bis sieben Prozent zu. Allein der Gewinn aus illegalem Elfenbeinschmuggel in Tansania lag im letzten Jahr bei 10,5 Millionen US-Dollar. Das ist fünf Mal höher als der Etat der lokalen Wildhüterorganisation.

Was ist Umweltkriminalität?

In Kolumbien beispielsweise wird illegal Gold abgebaut und ist die einfachste Weise, Geld aus dem Drogenhandel zu waschen. Illegaler Abfall- und Chemikalienhandel ist ein weiterer Bereich der Umweltkriminalität. Allein in Südostasien und im Pazifik wurde der Umfang illegaler Elektronikverschrottung im Jahr 2013 mit 3,75 Milliarden US-Dollar angegeben.

In der Demokratischen Republik Kongo werden rund zwei Prozent der illegalen Gewinne für die Finanzierung der insgesamt 49 Rebellengruppen abgegeben. Die illegale Ausbeutung natürlicher Ressourcen im östlichen Teil des Landes wird auf 722 bis 862 Millionen US-Dollar geschätzt.

Illegaler Holzeinschlag wird weltweit auf einen Wert von 50 bis 150 Millionen US-Dollar geschätzt. Neu und mit wachsendem Anteil ist eine Form der „White Collar“-Umweltkriminalität mit Briefkastenfirmen in Steueroasen, wohin die Gewinne überspielt werden. Dazu gehört auch der illegale Handel mit Emissionszertifikaten. Dabei sollen dreistellige Millionenbeträge abgezockt werden.

Lesestoff:

Den Bericht finden Sie unter http://unep.org

Roland Krieg; Foto: UNEP

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