Werbung für den Müll

Handel

Mehr als eine Million Tonnen Werbesendungen

>Verbraucher beklagen sich, wie jüngst in Berlin, dass die Briefzusteller Werbesendungen der „richtigen“ Post den Vorzug geben und früher ausliefern. Zudem quellen die Briefkästen von bunter Werbepost über. Die JOM Jäschke Operatinal Media aus Hamburg hat die Werbesendungen quantifiziert und am Donnerstag mitgeteilt, dass jährlich 1,3 Millionen Tonnen Werbepapier in den Briefkästen der Bundesbürger landen.

„Ökologisches Desaster“
Insgesamt verbrauchen die Deutschen rund 21 Millionen Tonnen Papier im Jahr. Die 1,3 Mio. t Werbung machen daher also sechs Prozent des Verbrauchs aus und die „ökologischen Konsequenzen der prall gefüllten deutschen Briefkästen sind katastrophal“. Jeder Haushalt kommt so auf 2,4 kg Werbepost im Monat. Für die Herstellung einer Tonne Papier werde dieselbe Menge an Energie benötigt, die für die Herstellung einer Tonne Stahl notwenig sei. Auch unter Berücksichtigung des Altpapiereinsatzes fallen so 4,8 Milliarden Kilowattstunden Strom an, werden 75 Mrd. Liter Wasser benötigt und 1,38 Mio. t CO2 erzeugt.
Den Menschen ist diese Papierflut ein Dorn im Auge und die Agentur schätzt die Werbeverweigerer auf 20, in Großstädten auf bis zu 50 Prozent. Das schlimmste: Mehr als die Hälfte der bunten Werbeprospekte wandert gleich in den Müll. Auch „aus ökonomischer Sicht existieren heute wesentlich effektivere Alternativen. Unternehmen, die zu Recht das Thema „Nachhaltigkeit“ für sich besetzen, sind gut beraten, auch ihre Marketingmaßnahmen dahingehend zu überprüfen“, sagte Agentur-Chef Michael Jäschke am Donnerstag.

roRo

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