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Kritik über Windkraftanlagen im Wald

Am Dienstag hat die Deutsche Wildtier Stiftung eine Studie zur Nutzung der Windenergie im Wald vorgelegt. Der Biologe und Autor Dr. Klaus Richarz sieht durch den Ausbau der Windkraftanlagen im Wald das Ökosystem gefährdet. Meist sind Tiere von der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere betroffen.

Weil gute Windplätze für die Energiegewinnung rar geworden sind, werden sie zunehmend im Wald gebaut. Prof. Fritz Vahrenholt, Alleinvorstand der Wildtier Stiftung, aber betonte, dass Wildtiere nicht zu Verlierern der Energiewende werden dürfen.

Die Studie zählt bundesweit rund 240.000 Fledermäuse, die jährlich an Windkraftanlagen verenden. Sie können zwar den Rotoren auch im Dunklen ausweichen, aber im Unterdruck auf der Rückseite der Anlagen platzen ihre Lungen, erklärt die Studie. Experten sprechen vom „Barotrauma“. Windanlagen am hessischen Vogelsberg haben den Bestand der Schwarzstörche halbiert, führte Dr. Richarz weiter an. Die 16 staatlichen Vogelschutzwarten haben mit dem „Helgoländer Papier“ bereits Vorschläge zum Schutz der Vögel bei Planung und Bau von Windenergieanlagen gemacht. Die Wildtier Stiftung kritisiert, dass eine aktuelle Fassung zurück gehalten werde.

Die Deutsche Wildtier Stiftung fordert angesichts der Studie:

1. Der Ausbau von Windkraftanlagen im Wald muss gestoppt werden.

2. Regelungen einzelner Bundesländer zum erleichterten Ausbau der Windenergie im Wald ohne ausreichende Rücksicht auf den Naturschutz müssen außer Kraft gesetzt und bereits laufende Genehmigungsverfahren abgebrochen werden.

3. Eine bundesweit gültige technischen Anleitung („TA Wind“) muss die vollständige Berücksichtigung des Natur- und Artenschutzes bei Planung, Bau und Betrieb von Windkraftanlagen regeln.

4. Die aktuellen Empfehlungen aus dem „Helgoländer Papier“ müssen sofort in allen Bundesländern umgesetzt werden.

5. Wissensdefizite dürfen kein Vorwand zur Genehmigung von Windenergieanlagen sein. Es gilt das Vorsorgeprinzip: Im Zweifel für den Natur- und Artenschutz

Lesestoff:

Die Studie finden Sie unter www.wildtierstiftung.de

Das „Helgoländer Papier“ gibt es unter www.vogelschutzwarten.de -> Vogelschutz -> Windenergie

Temporäre Abschaltung bei flauem Wind möglich:

Roland Krieg, Foto: roRo

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