Wir kaufen die Krisen weg
Handel
Frühling im Konsum
Die Krisen mehren sich, doch die Deutschen kaufen einfach darüber weg. Schon im Februar befand sich das Konsumklima auf unheimlichen Höhenflug [1], und die Gesellschaft für Konsumforschung musste am Donnerstag nachlegen: „Der Optimismus der deutschen Verbraucher wächst weiter.“ Bei der Konsum- und Einkommenserwartung als auch bei der Anschaffungsneigung hat die GfK weitere Pluspunkte verzeichnet.
Das monatelange Tauziehen um Griechenland und die möglichen Folgen im April lassen die Konsumenten unbeeindruckt. Der schwache Euro, der die Exporte stimuliert, und niedrige Energiepreise summieren sich zu einem Freudenmix im Elfenbeinturm Deutschland. Mit der Frühlingssonne toppen die Kunden ihre Anschaffungsneigung aus dem Vormonat erneut.
Der Optimismus spiegelt sich auch in der Wirtschaft wider. Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank setzt den Euro unter Abwertungsdruck und verbessert die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt. Der Index beim ifo-Geschäftsklima ist im fünften Monat hintereinander gestiegen.
Der Metallabschluss mit 3,4 Prozent Plus in der Lohntüte hat Signalwirkung auf andere Branchen. Die Angestellten und Arbeiter dürfen sich auf ein deutliches Plus in diesem Jahr freuen, prognostiziert die GfK.
Gebetsmühlenartig weisen die Nürnberger Konsumforscher wiederholt auf die Risiken hin: Ein „Grexit“ mit unkalkulierbaren Folgen könnte die Verbraucher in Deutschland verunsichern und der Konsumkonjunktur einen „herben Rückschlag versetzen“.
Oder auch nicht.
Lesestoff:
[1] Kunden kaufen Konsumgüter trotz Krisen
roRo