YARA scharf auf Wassereffizienz
Handel
YARA übernimmt deutsche ZIM
Die 1905 in Norwegen gegründete
YARA, die einst mit der Produktion von Düngemittel begann und heute auch Sensoren
herstellt, die den Grad der Nährstoffversorgung von Pflanzen in Echtzeit
ermittelt, hat sich mit ZIM ein Brandenburger High-Tech-Unternehmen geschnappt.
Die in Henningsdorf bei Berlin ansässige ZIM Plant Technology GmbH wird
offiziell am 01. Januar 2014 zur Yara gehören.
YARA-Manager Egil Hogna will
die ZIM-Technologie in das Pflanzenernährungsprogramm integrieren und die
weltweite Vorreiterrolle in diesem Segment sichern. Was der deutsche Dr. Ulrich
Zimmermann anbiete passe zu den Herausforderungen des Precision Farming
Konzepts, effektiv mit knapper werdenden Ressourcen umzugehen.
Nach zahlreichen Preisen ist
Dr. Zimmermann neugierig, wie seine Erfindung sich in einem größeren Kontext
bewähren kann.
Worum es geht
Technisch gesehen geht es um
eine „magnetische patch clamp Druckmesssonde zur Echtzeit-Fernüberwachung des
Wasserhaushaltes von Pflanzen“.
Parameter ist der Turgor. Das
ist der Druck, den der Zellsaft auf die Zellwand ausübt und in Verbindung mit
der Wasserversorgung der Pflanze steht. Ist die Pflanze mit Wasser gesättigt,
haben die Zellen einen hohen Turgor. Sind sie ausgetrocknet, sinkt der Druck –
und die Pflanze hat Durst.
Dieses Durstempfinden äußert
sich über die elastische Zellwand, die sich bei Sättigung nach außen wölbt. Dr.
Zimmermann hat das Blatt einer Pflanze aus einer Plantage zwischen einem
Magneten und einem Gegenmagneten eingeklemmt, ohne es zu zerstören. Zusätzlich
ist auf der Blattunterseite ein Drucksensor angebracht, der den Turgor reziprok
aufnimmt. Die Wassersättigung wirkt über die Zellen dem magnetischem Druck
entgegen und kann in Pascal gemessen
werden.
Bei allen Pflanzen gleich ist
der Wechsel des Turgors zwischen Tag und Nacht von niedrigem zu hohem Druck.
Die Pflanzen unterscheiden sich jedoch in Abhängigkeit von Blattdicke und
Blattbeschaffenheit, weswegen der Sensor jedes Mal neu eingestellt werden muss.
Die Veränderungen des Sensors
werden mittels Kabel an einen Transmitter überspielt und per Kurzstreckenfunk
am Ende in einem Datenserver verarbeitet. Definierte Schwellenwerte lösen eine
Bewässerung aus und stoppen sie wieder, wenn die Pflanze ausreichend mit Wasser
versorgt ist.
Roland Krieg; Zeichnung: Firmenprospekt ZIM