Zeitlose Ökobranche

Handel

ANUGA Organic mit breitem Sortiment

Bioprodukte sind auf der ANUGA in allen Hallen vertreten. Vor zwei Jahren zeigte die Branche allerdings mit einer eigenen Hale ihr besonderes Gesicht. Auch in diesem Jahr steht die ANUGA Organic im Fokus zahlreicher Besucher. Im Jahr 2013 gaben 60.000 von 155.000 Fachbesucher an, die Biohalle gezielt besucht zu haben.

Bio wächst weltweit. Die größten Märkte gibt es in den USA, in Deutschland und Frankreich. Weltweit werden rund 54 Milliarden US-Dollar mit Bioprodukten umgesetzt. In Deutschland sind es etwa acht Milliarden Euro. Die Konsumenten suchen eine familienbäuerliche Landwirtschaft, die sie auf diesem Sektor auch finden. Allein in Indien wirtschaften 650.000 Unternehmen nach ökologischen Kriterien. Während in den Industrieländern der Biomarkt schon als etabliert gilt, boomt der Sektor vor allem in den Schwellenländern. Allen voran die BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Aber auch Mexiko wird immer wichtiger.

Auf dem Kölner Messegelände will die Biohalle dem Handel Anregungen für die Gestaltung des Sortiments geben. Das Produktspektrum reicht von Fleisch- und Milchprodukten über heiße und kalte Getränke, Tiefkühlwaren bis zur Feinkost. Kühlmöbel gehören dazu. Eine Vitrine zeigt, wie Wurst und Schinken präsentiert werden können und eine kleine Sonderschau offeriert eine ansprechende Weinpräsentation.

Um Bioprodukten eine große Reichweite zu ermöglichen, arbeitet Naturland seit 2009 mit der Rewe zusammen. Auf der ANUGA stellt der Partner Biofino eine neue Rasse für Ökoputen vor. Die schwarzgefiederten Tiere wachsen langsamer, werden nicht so schwer und gelten als robuster und vitaler.

Ein anderes Highlight sind Bio-Shrimps. Was als Krabbe an der Nordseeküste angelandet wird, in Frankreich als „crevettes“ unterwegs ist, im spanischen „Gambas“ heißt sind alles Garnelen. Und die heißen international shrimps oder prawn. Aquakultur gilt als Alternative zu den überfischten Fischbeständen. Die intensive Aquakultur allerdings ist nicht per se besser. Sobald Fische intensiv gehalten werden, müssen sie auch mit Antibiotika behandelt werden. Vor allem in Südostasien. Naturland hat sich als erster Anbauverband etabliert, der dort die Aquakultur mit Gewässer- und Tierschutz in Verbindung bringt. Proteinreiches Futter überdüngt die Gewässer, Mangroven werden gerodet und die Tiere sind krank.

Die Black Tiger und Western White werden mittlerweile seit zehn Jahren nach Naturland Richtlinien erzeugt. In dem Zusammenhang konnten in Ecuador rund 300 und in Vietnam sogar mehr als 4.000 Hektar Mangrovenwälder wiederhergestellt werden. In Teichanlagen darf die Besatzdichte 15 Garnelen je Quadratmeter nicht überschreiten. Einige Shrimps sind unter Farmbedingungen nur sehr schwer zu züchten. Zur Förderung der Eireife werden den Weibchen ein Augenstiel abgebunden. Naturland-Betriebe müssen ein eigenes Zuchtprogramm nachweisen. Zudem gelten besondere Sozialstandards.

Roland Krieg; Foto: roRo

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