Zertifiziertes Holz aus Liberia
Handel
EU und Liberia gegen illegalen Holzeinschlag
Im Jahr 2014 wird Liberia nur noch Holz an
die EU verkaufen, das auch wirklich aus Liberia stammt. In einem freiwilligen
Abkommen haben am Montag Florence Chenoweth, Ministerin für Forst und
Landwirtschaft in Liberia und Lluis Riera, Direktor der EU-Kommission in
Monrovia diesen Schritt beschlossen.
Liberia besitzt rund die Hälfte des
westafrikanischen Regenwaldes. Während des Bürgerkriegs wurde der Waffengang
mit illegalem Holzeinschlag finanziert und stellte mit rund 200 Millionen
US-Dollar 20 Prozent des Bruttosozialproduktes des Landes. Die UN verhängte
wegen des Raubbaus ein Holzembargo gegen Liberia.
Forstwirtschaft nachhaltiger gestalten
Das neue Abkommen unterstützt die
Forstreform des afrikanischen Landes, die natürlichen Ressourcen zu erhalten
und sichert umgekehrt den freien Marktzugang für Holz und Holzpellets für die
die Treibstoffgewinnung in der EU zu. Liberia verpflichtet sich, für alles,
nicht nur in die EU, vermarktete Holz einen Herkunftsnachweis zu erbringen. Das
soll im Land selber den illegalen Holzeinschlag unterbinden und den
europäischen Kunden die Sicherheit geben, ein nachhaltiges Produkt zu kaufen.
Zusammen mit einem ähnlichen System in den
USA will Europa mit diesen Abkommen Signale in aussenden, weltweit den
illegalen Holzeinschlag zu bekämpfen. Im Jahr 2003 hat die EU mit FLEGT (The
Forest Law Enforcement, Governance and Trade) einen entsprechenden Aktionsplan
beschlossen. Aktuell gibt es mit Ghana ein ratifiziertes Abkommen. Drei
befinden sich im Ratifizierungsprozess: Indonesien, Zentralafrika und die
Republik Kongo und Kamerun. Mit Malaysia, der Demokratischen Republik Kongo,
Vietnam und Gabun laufen Verhandlungen.
FLEGT und REDD
Forstdegradation verursacht rund 20 Prozent der weltweiten Emissionen, mehr als der globale Verkehrssektor. Strategien dagegen werden unter der Abkürzung REDD (Reduced Deforastation and Degradation zusammengefasst und ergänzen sich nach Ansicht der EU. Die Ursachen für illegalen Holzeinschlag und Degradation sind meist die gleichen. FLEGT und REDD sind beide Prozesse mit vielen Beteiligten aus Politik, Wissenschaft und der Zivilgesellschaft und zielen auf eine Zertifizierung, Klärung der Landbesitze, gegen Korruption und Ausbau von Verwaltungskapazitäten ab. Partnerschaften im Bereich des FLEGT können Länder stimulieren, mit REDD den Raubbau zu stoppen, so die EU.
roRo