Zu viel US-Ethanol am Zuckerhut

Handel

Brasilien erhebt Einfuhrzoll auf US-Ethanol

Gerade noch hat der amerikanische Getreiderat (USGC) Brasilien als einen wichtigen Baustein für den Export von Ethanol gefeiert [1], setzt Brasilia dem Höhenflug Grenzen. Brasilien erzeugt aus Zuckerrohr selbst ausreichend Ethanol.

Landwirtschaftsminister Blairo Maggio folgte dem Vorschlag der brasilianischen Außenhandelskammer und wird die über 600 Millionen Liter hinausgehende Menge US-Ethanol mit einem Aufschlag in Höhe von 20 US-Cent pro Liter belegen. Der Zollsatz soll zunächst einmal für zwei Jahre gelten.

USGC-Geschäftsführer Tom Sleight zeigt sich enttäuscht: „Wir haben Brasilien im Vorfeld so viel an Informationen über negative Auswirkungen eines Zollsatzes gegeben und sind enttäuscht, dass am Ende doch nur eine politische Entscheidung auf Kosten der brasilianischen Kunden erfolgte. Konsumenten werden an den Tankstellen mehr bezahlen müssen. Zudem widerspricht die Entscheidung der oft von Brasilien aus verbreiteten Meinung, dass der Ethanol-Markt frei sein soll.“

Sleight kündigte an, gegen den Zollsatz weiter zu argumentieren und hofft, ihn vorzeitig abschaffen zu können.

Lesestoff:

[1] US-Getreideexporte auf Höhenflug: https://herd-und-hof.de/handel-/us-getreideexporte-erreichen-rekordhoehe.html

Roland Krieg

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