Abbau alter Bestände von Pflanzenschutzmitteln
Landwirtschaft
In Osteuropa und Zentralasien alte PSM-Bestände reduzieren
12 Länder in Osteuropa und Zentralasien haben die Zusammenarbeit mit der EU und der FAO begonnen, alte Bestände von Pflanzenschutzmitteln (PSM) abzubauen. Nach Angaben der FAO befinden sich in Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Kasachstan, Kirgisistan, Moldawien, der Russischen Föderation, in Tadschikistan, Turkmenistan, der Ukraine und in Usbekistan und Weißrussland mit 200.000 Tonnen veralteter und nicht mehr genehmigter Pflanzenschutzmitteln rund die Hälfte der PSM-Lagerbestände der Welt. Mehr als sieben Millionen US-Dollar werden die EU und die FAO gemeinsam in den nächsten vier Jahren kofinanzieren, die Altbestände sachgerecht zu beseitigen.
In den letzten Dekaden haben die Pflanzenschutzmittel zwar ihre Dienste geleistet, aber auch Schaden in der Umwelt angerichtet, erklärte FAO-Generaldirektor Graziano da Silva das Engagement. Als Folge der Verbote gibt es immer noch ungenutzte Fässer, die weltweit gelagert werden. Die künftige Herausforderung bestehe darin, die wachsende Weltbevölkerung bei gleichzeitiger Ressourcenschonung zu ernähren. Dazu müssen die Pflanzen bei steigenden Erträgen weiterhin geschützt werden. „Das beinhaltet den Gebrauch natürlicher Stoffe für den Pflanzenschutz und eine nachhaltig wirkende Anbauintensivierung“, führt da Silva aus.
Die Europäische Union hat nach EU-Botschafterin Laurence Argimon-Pistre bei den Vereinten Nationen einen Dialog mit den osteuropäischen und zentralaistischen Staaten für die Sicherung der Umwelt gestartet. Die Beseitigung der alten Pflanzenschutzmittel ist ein Teil davon.
Bei dem Projekt, das die EU mit dem Anteil von sechs Millionen US-Dolar unterstützt, geht es nicht nur um die Beseitigung von Altstoffen. Es geht ebenso um den Rechtsrahmen für den Umgang mit abgelaufenen Chemikalien, einer Registrierung und Erfassung der Mengen und dem Aufzeigen von Alternativen. Sowohl die Öffentlichkeit als auch die Bauern müssen über die Gefahren solcher Altstoffe aufgeklärt werden. In den Ländern muss ein regionales Abfallmanagement etabliert werden.
Viele der Chemikalien stehen auf der Liste des Stockholmer Abkommens für die so genannten Persistant Organic Pollutants. Die FAO hat zusammen mit der Umweltorganisation der Vereinten Nationen (UNEP) DDT im visier, dass für den Bereich Landwirtschaft erneut auf die Liste gesetzt wurde. Es seine noch große Mengen zu vernichten, teilte die FAO auf Anfrage von Herd-und-Hof.de mit. Mitte Mai wird das Büro des Stockholmer Abkommens in Genf erneut zusammenkommen, über Fortschritte des Banns berichten und das nächste offizielle Treffen vorbereiten.
Lesestoff:
Ursprünglich waren es 12 Stoffe, die auf die Liste
gesetzt wurden. Seitdem wird sie immer wieder um neue Chemikalien erweitert. Vor
einem Jahr kam Endosulfan auf die Liste neu hinzu
Roland Krieg