Abwasserbehandlung auf besserem Niveau

Landwirtschaft

EU-Länder haben Abwasserbehandlung verbessert

„Würden Sie ihr Abwasser trinken?“ So lautet eine Broschüre der EU. Die Frage umreißt den Teil des weltweiten Wasserkreislaufs, der zwischen der menschlichen Nutzung und der Einleitung in die Natur liegt. Prozesswasser aus der Industrie und Lebensmittelindustrie muss genauso geklärt werden, wie Abwässer aus den Städten – die erst einmal gesammelt werden müssen.

Der am Mittwoch vorgestellte 7. EU-Bericht über die Abwasserbehandlung sieht die Mitgliedsländer auf dem richtigen Weg. Umweltkommissar Janez Potocnik ist zufrieden: „Die Abwasserbehandlung ist einer der Prüfsteine für die Gesellschaft: Beseitigen wir den Unrat, den wir produzieren, oder verschmutzen wir die Umwelt, von der wir abhängen? Ich sehe mit Erleichterung, dass die Trends in die richtige Richtung gehen“.

Damit vor allem die neuen Mitgliedsstaaten aufholen können, hat die EU in der Förderperiode 2007 bis 2013 die notwendigen Investitionen mit 14,3 Milliarden Euro unterstützt.

Gegenüber dem letzten Bericht aus dem Jahr 2011 hat sich der Anteil des städtischen Abwassers, das geklärt wird, von 77 auf 91 Prozent erhöht. Am Ende dürfen sich die Verbraucher auch über eine bessere Badequalität an den Gewässern freuen. Eine ausgezeichnete Badequalität weisen heute 78 Prozent der Gewässer auf, in den frühen 1990er Jahren waren es nur 60 Prozent.

Mit der EU-Regelung von 1991 müssen die Mitgliedsstaaten über eine Kanalisation für kommunale Abwässer verfügen und das Wasser vor Einleitung in ein Sammelsystem eine „Zweitbehandlung“ zur Entfernung von Schadstoffen verfügt. Wasser, das in besonders sensible Gebiete, wie Badestellen und Trinkwasserspeicher eingeleitet wird, muss noch einmal eine besondere biologische Behandlung erfahren.

Der Bericht im Detail:

Die Sammelquoten lagen sehr hoch. 15 Mitgliedstaaten sammeln 100 % ihrer gesamten Schmutzfracht. Alle Mitgliedstaaten haben das vorherige Niveau gehalten oder verbessert, auch wenn die Einhaltungsquoten in Bulgarien, Zypern, Estland, Lettland und Slowenien weiterhin unter 30 % lagen.

Die Einhaltungsquoten bei der Zweitbehandlung betrugen 82 %, was gegenüber dem vorherigen Bericht eine Verbesserung um vier Prozentpunkte bedeutet. Allerdings gab es enorme Unterschiede zwischen den EU-15-Ländern (Einhaltungsquoten im Bereich von 90-100 %) und den EU-12-Ländern (durchschnittlich 39 %).

Die Einhaltungsquoten bei der weitergehenden Behandlung zur Bekämpfung der Eutrophierung oder zur Verringerung der bakteriologischen Verunreinigung lagen insgesamt bei 77 %. Die EU-12-Mitgliedstaaten erreichten im Schnitt nur 14%, während Österreich, Deutschland, Griechenland und Finnland bei 100 % lagen.

Der als „empfindlich“ eingestufte Anteil des EU-Gebiets hat seit dem vorherigen Bericht um zwei Prozentpunkte zugenommen und beinahe 75 % erreicht. Die stärksten Zuwächse gab es in Frankreich und Griechenland.

Es zeigt sich, dass die Einhaltungsquoten da am größten waren, wo das Kostendeckungs- und Verursacherprinzip angewendet wird.

Lesestoff:

Alle Berichte über das EU-Abwasser finden Sie unter http://ec.europa.eu/environment/water/water-urbanwaste/implementation/implementationreports_en.htm

roRo

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