Afrikanische Schweinepest in der Slowakei

Landwirtschaft

ASP in slowakischer Hinterhofhaltung

Strázne heißt der kleine Flecken mit rund 600 ungarischen und 50 slowakischen Menschen. Der kleine Ort liegt direkt an der ungarischen Grenze ganz im Südosten der Slowakei. 20 Kilometer weiter östlich beginnt die Ukraine. Außerhalb des Dorfes gibt es einen kleinen Hof, auf dem vier Schweine gehalten werden. Eines davon trägt den für den Menschen ungefährlichen Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Das hat das nationale Referenzlabor bereits bestätigt, sagte Landwirtschaftsminister Daniel Hrezík der Zeitung „The Slovak Spectator“.

Die Vorbereitungen für die Ankunft der ASP in der Slowakei verlaufen wie in anderen europäischen Ländern. Eines der Hauptprobleme sei die sehr hohe Zahl an Wildschweinen, die das Virus schnell im ganzen Land verbreiten können, hieß vor einem Jahr in der einzigen englischsprachigen Zeitung des Landes. Mit dem 10. Januar 2018 wurde die Schonzeit für Wildschweine aufgehoben. Problematisch könnte aber sein, dass Konsumenten gar nicht so viel Wildschweinfleisch verzehren. Die Ausweitung der Jagd werde sich zudem auf negativ auf den Wildpreis auswirken, befürchtete das Agrarministerium. Das wiederum unterhöhle den Gedanken, die Zahl der Wildschweine einzugrenzen.

Ob das jetzt gefundene Virus von einem Wildschwein übertragen wurde ist noch ungeklärt. Das Virus soll eher von Ungarn aus als von der Ukraine her eingetragen worden sein. Es ist der erste ASP-Fall in der Slowakei und diese das zehnte Land in der EU mit ASP. Alle vier Hausschweine wurden gekeult, ein drei Kilometer breite Schutzzone und eine zehn Kilometer breite Überwachungszone eingerichtet.

In Ungarn gab es in diesem Jahr 786 ASP-Fälle bei Wildschweinen. Hausschweine sind nach der aktuellen Statistik des Friedrich-Loeffler-Instituts auf der Insel Riems bis einschließlich dem 30. Juli 2019 nicht betroffen. In der Ukraine wurden 36 Fälle registriert. Davon 27 bei Hausschweinen und neun bei Wildschweinen. Die meisten Fälle gibt es in Polen. Von den 1.465 Fällen in diesem Jahr haben 30 auch Hausschweinbestände getroffen.

Roland Krieg

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