Afrikanische Schweinepest in Ghana

Landwirtschaft

Ghana wird die ASP nicht los

Ghana hat 1999 erstmals über den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest berichtet. Seit 2009 dringt das Virus alljährlich in Schweinebestände ein. Der letzte Ausbruch wurde von den Behörden im Mai 2018 in der Küstenregion der Zentralprovinz bestätigt. Im periurbanen Raum der Regionalhauptstadt Cape Coast verendeten 83 Prozent des bestehenden Schweinebestandes.

Wie bei den Sicherheitsmaßnahmen in der EU wurde eine Sperrzone eingerichtet, aus der Tiere nicht heraus transportiert werden dürfen. Doch bis Juni breitete sich das Seuchengeschehen auf insgesamt fünf Distrikte aus. Die amtliche Veterinärbehörde sieht den verbotenen Transport von Schweinen aus der Sperrzone als Ursache an. 898 Schweine wurden offiziell gekeult.

Unbestätigte Meldungen bringen das Virus mit einem Ausbruch in der westlich benachbarten Elfenbeinküste Ende 2017 in Verbindung. Nach Angaben der Internationalen Veterinärbehörde OIE starben dort bis Juli 2018 4.546 von 4.746 infizierten Schweinen. Ghanaische Fischer sollen ASP-infizierte Schweine in der Elfenbeinküste zu reduzierten Preisen angeboten haben.

Beide Länder zusammen importierten 2017 Schweinefleisch im Wert von 22 Millionen US-Dollar. Die Schweinehaltung in Ghana hat in den letzten zehn Jahren erhebliche Fortschritte gemacht und die nationale Herde stieg auf 650.000 Tiere an. Schweinefleisch ist in Ghana in der einkommensstärkeren Mittelklasse der Städte sehr beliebt. Ghana importierte im letzten Jahr Schweinefleisch für 2,6 Millionen US-Dollar.

Die Elfenbeinküste kommt auf Fleischimporte von 19,4 Millionen US-Dollar und hat im Vergleich zu Ghana mit 400.000 Tieren eine kleinere Herde. Die Importe sind in den letzten fünf Jahren um 60 Prozent angestiegen.

Probleme bei der Seuchenkontrolle resultieren aus der fehlenden Entschädigung für gekeulte Tiere. Die Halter zögern deshalb, kranke Tiere zu melden. Verendete Tiere wurden heimlich begraben oder ins Meer geworfen. Dadurch verssuchten sie die noch lebenden Tiere „zu retten“. Der illegale Handel zwischen der Elfenbeinküste und Ghana ist für die Veterinäre ebenfalls ein Problem, die Afrikanische Schweinepest zu kontrollieren.

Die FAO hat 2017 Experten für das Programm „Regional strategy for the control of African swine fever in Africa“ entsandt.

Roland Krieg

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