Afrikanische Welse aus Thüringen
Landwirtschaft
Aquakultur nutzt Wärme aus Biogasanlage
Nach Angaben des Thüringer Landwirtschaftsministeriums steigt die Agrargenossenschaft Schkölen, zwischen Jena und Leipzig gelegen, in die Aquakultur ein. Es sollen jährlich 125 Tonnen Afrikanischer Wels in einer geschlossenen Anlage produziert werden, die keinen Anschluss an natürliche Gewässer hat. „Das Projekt hat Modellcharakter für Thüringen, denn es nutzt erneuerbare Energien auf innovative Weise und schützt gleichzeitig die natürlichen Ressourcen“, erklärt Thüringens Landwirtschaftsminister Jürgen Reinholz. Die Agrargenossenschaft erhält als Unterstützung 670.000 Euro von der EU, dem Land und des Bundes.
Biogasanlage und Aquakultur
Geschlossene Systeme sparen Wasser und sind gegenüber
offenen Teichanlagen Umwelteinflüssen nicht ausgesetzt. Afrikanische Welse
lieben warmes Wasser. Die Abwärme der Biogasalage der Agrargenossenschaft
erwärmt das Wasser auf 28 Grad Celsius. Zwei Hallen sollen mit den
Fördergeldern gebaut werden. Der Fisch wird auch vor Ort verarbeitet.
Der Afrikanische Wels gilt als robust, schmackhaft und
hochwertig. Bei der Fischzucht kann auf Hormone und Antibiotika verzichtet
werden. Vermarktet wird der Fisch über die Genossenschaft „Fischgut Mitte“, die
bereits Produkte von neun ähnlichen Betriebe in Sachsen und Thüringen
vertreibt.
Die Biogasanlage wurde 2006 gebaut und verwendet zu 40
Prozent Schweinegülle aus der Schweinemastanlage. Als Koferment werden Mais und
zwei Prozent Getreide hinzugefügt. Am Standort des Fermenters mit einem
Fassungsvermögen von 3.200 m3 steht auch ein Blockheizkraftwerk mit
einer elektrischen Leistung von einem MW.
Bislang haben die Ackerbauern und Schweinemäster der
Genossenschaft die Abwärme der Biogasanlage für die Beheizung des
Schweinestalls und die Erwärmung des Flüssigfutters genutzt. Beide Maßnahmen
haben zu einer Steigerung der Futteraufnahme und damit der Wachstumsrate der
Schweine geführt.
Die Fischzucht ist ein neues Standbein des Betriebes.
roRo