„Agenda für den Wandel“
Landwirtschaft
EU strafft Entwicklungshilfe
Die EU will mit der „Agenda für den Wandel“ die Entwicklungshilfe neu ausrichten. Andris Piebalgs, EU-Kommissar für Entwicklungszusammenarbeit hat die Agenda am Donnerstag vorgestellt.
Zielgerichteter
Der neue Ansatz
soll sowohl die EU-Entwicklungshilfe als auch die EU-Budget-Hilfe strategischer
einsetzen. Im Fokus stehen Bereiche, in denen ein „langfristiges und
breitenwirksames Wachstum“ möglich sind. Zudem sollen die Länder im Fokus
stehen, die am meisten auf Außenhilfe angewiesen sind.
Als Begründung für
die Neuausrichtung führt Piebalgs an, dass mit dem Wandel der Welt die
Armutsbekämpfung angepasst werden muss. „Künftig soll jeder Euro, den wir
ausgeben, denjenigen zugute kommen, die ihn am nötigsten brauchen“, so
Piebalgs.
Vier Ansätze
Zuerst geht es der
EU um eine verantwortungsvolle Staatenführung mit Wahrung der Menschenrechte
und der Demokratie, der Gleichstellung der Geschlechter sowie der Betonung der
Zivilgesellschaft und Korruptionsbekämpfung.
Weiterhin stehen
soziale Sicherheit, Gesundheit und Bildung auf der neuen Agenda.
Als drittes geht es
um die Förderung eines günstigen Geschäftsfeldes und einer größeren regionalen
Integration.
Nicht zuletzt sollen
eine nachhaltige Landwirtschaft und erneuerbare Energien gefördert werden.
Budgethilfe
Einen großen Teil
nimmt die Budgethilfe ein. Dabei geht es um Überweisungen an den Haushalt der
Entwicklungsländer.
Die Budgethilfe
werde vermehrt an Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gebunden.
Sind diese Bedingungen nicht erfüllt, können die Drittländer dennoch weiterhin
auf „Sektorreformverträge“ hoffen. Dann werden die Gelder gezielt einzelnen Sektoren
gewidmet. Bei fragilen Ländern wird die Budgethilfe im Einzelfall geprüft.
Niebel
Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel begrüßt die Agenda: „Damit folgt die Kommission dem deutschen Ansatz. Good Governance und Menschenrechte sind zentrale Pfeiler unserer Entwicklungszusammenarbeit. Weiterhin bedeutet die Neuausrichtung einen wichtigen Fortschritt bei der Harmonisierung der europäischen Entwicklungszusammenarbeit.“
Mit 53,8 Milliarden Euro im Jahr 2010 stellt die EU mehr als 50 Prozent der weltweiten öffentlichen Entwicklungshilfe.
roRo