Agrarbericht 2019

Landwirtschaft

Landwirtschaft: Beliebt, aber arm

Der Agrarpolitische Bericht des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft bescheinigt der Landwirtschaft eine „gute und breite Aufstellung“. 4,7 Millionen Menschen inklusive vor- und nachgelagertem Bereich erzielen mit 194 Milliarden Euro 6,6 Prozent der deutschen Wertschöpfung.

Die Landwirtschaft ist auch international gut aufgestellt. Produkte „Made in Germany“ sind beliebt. Ein Drittel der Erzeugnisse geht in den Export. Vor dem Hintergrund der großen Bauerndemonstrationen am Vortag zeigt der von Ministerin Julia Klöckner am Mittwoch alle vier Jahre vorgestellte Bericht der Bundesregierung ein weiteres Minus bei der Zahl landwirtschaftlicher Betriebe. Zwischen 2010 und 2016 ist die Zahl der Höfe um 23.700 auf 275.400 gesunken. Jährlich ist das ein Verlust von 1,4 Prozent. Die Jahre bis 2019 mit den Dürrefolgen sind noch nicht dabei.

Vor den wirtschaftlichen Zahlen betonte Klöckner, den Wandel in der Landwirtschaft mit Digitalisierung, mehr Gewässerschutz und Tierwohl sowie die Gestaltung von attraktiven ländlichen Räumen. Für die kommenden Aufgaben stehen den Landwirten große Veränderungen bevor. Klöckner und Bundeskanzlerin Angela Merkel appellieren an die Versöhungsbereitschaft aller Akteure.

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, kommentiert: „Der Bericht zeigt eindrucksvoll, vor welch großen Herausforderungen die Landwirtschaft steht und belegt, wie wichtig langfristige und verlässliche Rahmenbedingungen für die gesamte Branche sind. Nur damit haben die Bauernfamilien eine Zukunftsperspektive. Wir haben viele junge Landwirte, die hochmotiviert sind, tolle Ideen haben und endlich durchstarten wollen. Diese Menschen brauchen eine Agrarpolitik und eine Gesetzgebung, die ihnen unternehmerische Freiheit und Unterstützung gibt, statt sie mit Bürokratie auszubremsen.“

roRo; VLE

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