Agrarrat in Brüssel

Landwirtschaft

Agrarrat in Brüssel

Beifang

Der Agrarrat der EU fand am Montag zwar zur gemeinsamen Übereinkunft, dass Beifang in der Fischerei als vermeidbarer Abfall minimiert werden soll. Doch über das „wie“ gehen die Meinungen noch immer auseinander. Die einen wollen den Beifang erst anlanden und dann den Fang korrigieren. Die anderen wollen den Beifang schon auf See reduzieren. Bei Fischarten mit guten Bestandsgrößen sollte die Anlandungsvariante nicht zum tragen kommen. Andere wollen den Beifang zum Bestandsteil der mehrjährigen Fischereipläne machen.
Die Wissenschaft soll aushelfen, bereits auf dem Meer den unerwünschten Beifang nicht an Bord kommen zu lassen. Würde der Beifang zur Quote gezählt, könnte ein Parallel-Markt mit diesem Fang entstehen.
Um den Fischern mit neuen Fangtechniken für eine selektivere Fischerei zu versorgen, sollen Finanzen aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF) und der Gemeinsamen Marktordnung bereitgestellt werden.

Fischereifonds

Mehrheitlich wurde die Gründung von Erzeugerorganisationen in der Fischerei und Aquakultur begrüßt, damit die einzelnen Fischer einen besseren Zugang zum Markt und zu den EU-Fonds haben.
16 Länder, darunter Deutschland, haben einen Antrag eingebracht, dass der Fischereifonds künftig auch die Aquakultur unterstützen soll. Auseinander gehen die Meinungen, ob aus dem Fonds Innovationen und die Schaffung von Arbeitsplätzen oder der Ausstieg von Fischern finanziert werden soll.
Der Fonds soll letztlich die vier Säulen „grüne Fischerei“, „grüne Aquakultur“, „nachhaltige Entwicklung“ und „integrierte Meerespolitik“ beinhalten. Mit welchen Mitteln er ausgestattet sein wird, entscheidet sich erst, wenn der Haushalt ab 2013 feststeht.

Makrelen-Zoff

Die Iren und Engländer berichteten am Montag, dass es über die Makrele im Nordostatlantik keine Einigung mit den Isländern und Färöern über die Fangquoten gegeben habe. Beide EU-Länder planen nun Sanktionen, weil die Anrainer mehr Fisch als erlaubt fangen. Die Überfischung des Bestandes werde im Fangjahr 2012 weiter gehen.

Geschützte Herkunftsangaben

Der Rat will die Bekanntheit der geschützten Herkunftsangaben erhöhen. Ein Bericht hat bescheinigt, dass Konsumenten die Herkunftsbezeichnungen (wie die geschützte geografische Angabe g.g.A.) zu wenig kennen. Auch bei Erzeugern gibt es Wissensdefizite, weswegen zu wenige Lebensmittel mit diesen Angaben herstellen.

Lesestoff:

Umweltrat und Fischereipolitik

roRo

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