Agrarrat Luxemburg
Landwirtschaft
Fischerei und EHEC
Um das Überfischen zu beenden werden TAC und Fangquoten
gesetzt. Der „Total Allowable Catch“ wird
jährlich bei den meisten Beständen und alle zwei Jahre bei Tiefwasserfischen
festgesetzt. Der TAC wird zwischen den Mitgliedsländern so aufgeteilt, dass die
nationalen Fangquoten im Verhältnis zueinander relativ stabil bleiben.
In der Fischerei gibt es einige Bestände die bereits nach
dem „Maximum Sustainable Yield“ – Index gefangen werden. Daraus ergibt sich
eine Fischpopulation aus ihrer Reproduktionsrate und Zuwachs abzüglich
natürlicher und fischereibedingter Sterblichkeit. Bis 2015 sollen alle Bestände
nach dem MSY-Prinzip gefangen werden. Die Bestände, für die es keine oder nur
vage Bestandsschätzungen gibt, sollen um 25 Prozent weniger befischt werden.
Die meisten Mitgliedsländer waren allerdings am
Dienstag im Agrarrat in Luxemburg der Meinung, dass der MSY im Jahr 2015 nur Fall
für Fall eingeführt werden sollte. Eine generelle Absenkung der Fangquote bei
unsicheren Expertisen sollte nicht umgesetzt werden. Das würde den spezifischen
Zuständen der Fischbestände und den sozio-ökonomischen Aspekten der Länder
nicht entsprechen. Dafür sollte mehr Wert auf wissenschaftliche Expertisen über
die einzelnen Bestände in den verschiedenen Gewässern gelegt werden. Die EU
will auch TAC und nationale Fangquote voneinander trennen. Die Mehrheit der
Länder will das Paket aber später erst angehen, um sich bei den Verhandlungen
mit Norwegen in der zweiten Jahreshälfte nicht in eine schlechtere Ausgangslage
zu bringen.
Der Rat hat am späten Abend folgende Punkte
beschlossen: Nur für zwei Drittel der TAC seien ausreichend wissenschaftliche
Grundlagen verfügbar. Das bedeute, dass noch mehr Expertisen notwendig werden,
um eine Fangmengenregulierung um 25 Prozent zu erwägen.
Um den Beifang zu reduzieren und illegale Fischerei zu
unterbinden gibt es einen Zeitrahmen, wie lange ein Schiff auf See sein darf.
Der Agrarrat ist sich der Schwere der Kontrolle bewusst und will mehr Details
für die Umsetzung aufstellen. Fischmanagementpläne sollen dahingehend
verbessert werden, dass sie nicht nur den grundlegen Aufbau eines überfischten
Bestandes nach sich ziehen, sondern den Bestand generell in gute Verfassung
setzen. TAC wird auf der Basis von Oktoberwerten im Dezember festgelegt. Da das
für einige Regionen zu spät ist, sollte auch an früheren Empfehlungen
gearbeitet werden. Über die Aufteilung zwischen TAC und nationaler Fangmenge
wird der Rat später entscheiden. Im September über die EU-internen
Fischbestände und im November über die internationalen.
E. coli
Die Mehrheit ist mit den Entschädigungen in Höhe von
210 Millionen Euro für die Gemüsebauern nicht zufrieden. So bekommen die Bauern
keine Entschädigungen, die ihre Ware unter Preis haben verkaufen müssen. Die
kommende Agrarreform soll Elemente beinhalten, auch auf solche Ereignisse vorbereitet
zu sein. Das Schnellwarnsystem müsse so aufgebaut werden, dass es nicht zu
vergleichbaren Marktstörungen komme. Die meisten Länder haben sich für eine
Image- und Verkaufskampagne für Gemüse ausgesprochen, um bei Verbrauchern
wieder das Vertrauen in Obst und Gemüse zu erreichen. Der Rat will demnächst
ein Budget dafür bereit stellen.
In Untersuchun ist derzeit noch der EHEC-Fall in
Frankreich, der möglicherweise auch Verbindungen zu der deutschen
Sprossengärtnerei hat.
roRo