Aktuelle Situation der Spargel- und Beerenanbauer
Landwirtschaft
Heimische Erntehelfer: Zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Simon Schumacher vom Süddeutschen Verband der Spargel- und Erdbeeranbauer kommentiert eine Umfrage des Netzwerkes der bundesweiten Spargel- und Beerenanbauer zur Situation der arbeitsintensiven Produktion: „Noch ist nicht klar, wie die Betriebe am Ende finanziell dastehen werden, denn die Corona-Infektionsschutzmaßnahmen haben die Kosten um 880 Euro nach oben getrieben. Trotz des Informationschaos und der schwierigen Umsetzung war die Möglichkeit, ab Mitte April osteuropäische Arbeitskräfte einfliegen zu lassen, eine große Erleichterung für die Betriebe. Für den weiteren Verlauf gilt es nun aber eine praktikable und kostengünstige Lösung für die Ein- und Ausreise der Saisonarbeitskräfte über den Landweg umzusetzen.“
Wie viele Profis fehlten?
Im Mittelwert fehlen 28 Prozent der ausländischen Erntehelfer. Jeder fünfte Betrieb musste mit weniger als der geplanten Anzahl an Erntehelfer klar kommen. 61 Prozent der Landwirte haben inländische Kräfte angestellt. Die meisten waren Kurzarbeiter und Studierende. Bei 82 Prozent der Gesuche mussten die Landwirte gleich absagen, weil die angegebenen Zeitvorgaben nicht der landwirtschaftlichen Praxis entsprachen. Die Helfer wollten nur stundenweise am Tag oder per Woche auf die Felder. Weitere 13 Prozent waren körperlich nicht in der Lage, auf dem Feld zu arbeiten. Von denen, die kamen, blieben lediglich 25 Prozent über die gesamte Dauer ihres Engagements. 30 Prozent hatten bereits nach einem Tag die Arbeit verlassen.
Wie gut waren heimische Helfer?
Als häufigster Grund für eine frühzeitige Beendung der Erntehilfe gaben 56 Prozent der Landwirte an, dass die Helfer die ursprüngliche Arbeit oder die Studierenden das Studium wieder aufnahmen. 45 Prozent gaben auf, weil die Arbeit körperlich zu anstrengend war und 35 Prozent musste auf Grund körperlicher Beschwerden die Arbeit abbrechen. Mehrfachnennungen waren möglich
Mit denen, die blieben, waren die Landwirte aber von „befriedigend“ bis „sehr gut“ zufrieden. Wirklich schlechte Erfahrungen haben zehn Prozent der Bauern gemacht.
roRo; Grafik: Netzwerk der Spargel- und Beerenverbände
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