Aktueller Tierseuchenstatus

Landwirtschaft

ASP und HAPI bleiben aktiv

Polen, Deutschland und Ungarn sind im zweiten Quartal die Hotspots für das Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen. In Deutschland waren drei Hausschweinbestände betroffen. Die Julifälle in Südbrandenburg und im Emsland haben auch bei Wildschweinen zu keinen weiteren Funden geführt. Die Ausbreitung gilt es nach aktueller Empfehlung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) durch Fallwildmonitoring zu verhindern.

Deutschland und Polen bilden eine gemeinsame Cluster. Entlang der Grenze von Nordbrandenburg bis Tschechien finden sich die meisten Wildschweinkadaver mit ASP-Nachweis. Sehr aktive ist das Virus auch in Nordungarn zur polnischen Grenze.

Bis in den Juli hinein hatten die baltischen Länder keine ASP-Ausbrüche in Hausschweinbeständen gemeldet. Dann gab es drei Infektionen im westlichen Lettland mit einem großen Betrieb mit 1.500 Tieren und zwei kleineren mit weniger als 50 Tieren. Litauen meldete einen ASP-Fall in einem Kleinstbestand mit vier Schweinen.

Weltweit gab es im zweiten Quartal einen Cluster mit acht Ausbrüchen in Nordvietnam an der Grenze zu China. In Südosteuropa hat das ASP-Geschehen bei Wildschweinen im ersten Halbjahr stark nachgelassen. Dennoch gibt es in Rumänien 33 neue Fälle bei Hausschweinen.

HPAI

Das Seuchengeschehen bei der Hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI) vollzieht sich vor allem an der nordeuropäischen Küste. Grundsätzlich ist das Geschehen bei Hausgeflügel rückgängig, die Fallzahlen bei Wildgeflügel aber sind gestiegen. In Schleswig-Holstein war im Juli ein Betrieb mit 11.000 Gänsen und 2.500 Mastputen betroffen. Das FLI unterstützt die Ansicht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), dass HPAI auch in den Sommermonaten endemisch geworden ist (1). Der Seuchenzug 2021/22 war der mit 46 Millionen gekeulten Tieren der größte.

Lesestoff:

[1] EFSA Science Bericht: Marktplatz im Leseclub 26/2022

roRo

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