Akzeptanz für den Wolf sinkt dramatisch

Landwirtschaft

Jagdverband warnt vor rasantem Anstieg von Wölfen

Nach Ansicht des Deutschen Jagdverbandes wird sich die Wolfspopulation alle drei Jahre verdoppeln und die Probleme für die Weidetiehalter weiter verschärfen. Es sei zu beobachten, „dass die Akzeptanz für den Wolf dramatisch zurückgeht“, warnt Helmut Dammann-Tamke aus dem Präsidium des Deutschen Jagdverbandes (DJV).

Nachdem die Natur- und Tierschutzverbände Ende August ein Eckpunktepapier vorgelegt haben, in dem die extensive Weidetierhaltung als auch der Wolf als unersetzlich für die Natur beschrieben werden, fordert der DJV ein konsequentes Vorgehen.

Höhere Elektrozäune und das Sichern von Entwässerungsgräben mache die Landschaft auch für andere Wildtiere unpassierbar. „Eine Verdrahtung der Landschaft torpediert alle Bemühungen zur Biotopvernetzung, die dringend notwendig ist, um Artenvielfalt zu erhalten“; so Dammann-Tamke. Vor dem Hintergrund steigender Risszahlen, scheinen sich einzelne Wölfe und einzelne Rudel bereits auf Nutztiere spezialisiert zu haben. Das am Wochenende vorgelegte Eckpunktepapier lasse beispielsweise die Vergrämung ganz aus. Dabei könnten Gummigeschosse dem Wolf seine Grenzen aufzeigen. Der Wolf hat nach Ansicht des DJV keine genetische verankerte Scheu vor dem Menschen; diese müsse erlernt werden, um sie der nächsten Generation weiter geben zu können. Filmaufnahmen aus Rumänien zeigte hingegen, dass andersherum Wölfe ihren Jungtieren zeigen, nachts auf Müllplätzen nach Nahrung zu suchen.

Am „Instrument Jagd für ein sachgerechtes Wolfsmanagement“ komme Deutschland nicht herum, so Dammann-Tanke. Dazu müsse der Schutzstatus des Tieres vom Anhang 4 der FFH-Richtlinie („Streng geschützt“) in den Anhang 5 („geschützt“) verschoben werden. Das ist die rechtliche Voraussetzung für die Entnahme einzelner Tiere aus der Natur.

Der Naturschutzbund Deutschlands spricht ebenfalls von einer unbürokratischen Planbarkeit des Wolfsmanagement, setzt aber die Akzeptanz der Tiere durch die Landbevölkerung voraus.

Lesestoff:

Eckpunktepapier Wolf: https://www.nabu.de/news/2017/08/23023.html

Roland Krieg

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