Alles im Grünen Bereich?

Landwirtschaft

Azubis dringend gesucht

BraLa 2006Das allerbeste Wetter hat es zur Eröffnung der BraLa, der Brandenburgischen Landwirtschaftsausstellung in Paaren/Glien nicht gegeben und Ministerpräsident Matthias Platzeck musste den „Ehernanstoß“ zum Fußballspiel der Landjugend gegen die Frauenelf Turbine Potsdam im Regen vollführen. Vorher konnte er aber noch den dringenden Appell loswerden, dass Brandenburg händeringend junge Menschen sucht, die einen der 13 Grünen Berufe erlernen wollen. Schon Landesbauernpräsident Udo Folgart hatte in der Vorpressekonferenz in Berlin auf die Lücke zwischen Bedarf und Nachfrage hingewiesen.

Lernort Landwirtschaft
In der aktualisierten Broschüre des Brandenburgischen Landwirtschaftsministeriums „Alles im Grünen Bereich?“ beschreibt Landwirtin Hedwig, dass es die Arbeit draußen ist, in und mit der Natur, die sie bewogen hatte, einen der 13 Berufe zu ergreifen. Und sie sagt: „Vom Kinderbauernhof bis zur Entwicklungshilfe ist alles drin.“ Vom Brenner über landwirtschaftliche Laboranten, Hauswirtschafter oder Landwirte, Gärtner und Forstwirte: Das Spektrum ist riesig und bietet mit den Themen gesunder Ernährung, Umweltschutz oder Qualitätssicherung alles, was in der öffentlichen Diskussion steht.
Die Initiative für den ländlichen Raum, Landaktiv, trägt dazu bei, dass junge Menschen ihre Entscheidung über Beruf und Lebensort auf der Grundlage umfassender Informationen treffen und dabei nicht die Chancen ländlicher Räume übersehen. In Brandenburg können sie auf die Schulen zugehen. Aber da Berlin ein eigenes Bundesland ist, sind sie hier nur in den Randlagen der Metropole aktiv, sagte Landeskoordinatorin Cornelia Kühl zu Herd-und-Hof.de. Allerdings können Schulleiter und Lehrer auch aus den „Kernzonen“ der Hauptstadt Kontakt zu den Regionalbeauftragten für einzelne Landeskreise aufnehmen:

Landkreis

Ansprechpartner

E-Mail

Dahme-Spreewald, Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz, Elbe-Elster

Martina Finkel

finkel@land-aktiv.de

Teltow-Fläming, Potsdam-Mittelmark, Havelland

Sylvia Herrmann

herrmann@land-aktiv.de

Oder-Spree, Märkisch-Oderland

Friedgunde Just

just@land-aktiv.de

Uckermark, Barnim

Gerlind Korb

korb@land-aktiv.de

Prignitz, Ostprignitz-Ruppin, Oberhavel

Marina Maaß

maass@land-aktiv.de

Bei Interesse bietet Landaktiv gestaltete Unterrichtseinheiten, Lehrerfortbildungen, vermittelt Schülerpraktika und führt Exkursionen im ländlichen Raum durch. Denn nur wer die Arbeit kennt, kann auch den Beruf ergreifen wollen.
Dabei geht es nicht nur um die Wiederherstellung des verloren gegangenen Bezugs zu den Lebensmitteln, sondern um die Gelegenheit, die ökologischen Zusammenhänge von Boden, Tieren und Pflanzen zu erkennen.

Ökolandbau in Gefahr
Heute werden auf dem Landesbauerntag auf der BraLa auch die finanziellen Rahmenbedingungen neu gesteckt. Der Ökolandbau zeigte sich bereits in den vergangenen Wochen besorgt, dass weiterhin keine Umstellungsprämien auf ökologischen Landbau vorgesehen sind. Die Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau hatte das bereits auf der Internationalen Grünen Woche bemängelt. Am Dienstag kritisierte Cornelia Behm, agrarpolitische Sprecherin der bündnisgrünen Bundestagsfraktion aus Brandenburg, die von Agrarminister Woidke vorgeschlagenen Kürzungen: „Der Agrarminister will ausgerechnet einer Wachstumsbranche mit einem Marktzuwachs von über 15 Prozent in den letzten zwei Jahren die Fördermittel zusammen streichen.“ Die Ökoverbände haben berechnet, dass ab 2007 22 Prozent der Gesamtfördermittel gestrichen werden. Mittlerweile geht es auch nicht mehr nur um Umstellungsbetriebe, sondern auch um Kürzungen in Höhe von über 30 Prozent auf bestehenden Flächen. Gekürzt werden muss anhand des neuen Finanzrahmens generell, Behm kritisiert aber die überproportionale Kürzungen im Ökobereich. Die konventionellen Betriebe müssten Kürzungen nur in Höhe von 11 Prozent hinnehmen.

Die BraLa ist zwischen dem 25. und 28. Mai täglich zwischen 09:00 und 18:00 Uhr geöffnet und ab der Autobahnabfahrt Falkensee sehr gut ausgeschildert. Die Parkplätze sind kostenfrei, der Eintritt beträgt sechs, ermäßigt drei Euro und wer verschiedene geistige Getränke zu sich nehmen möchte, der kann ab Spandau mit dem Bus 671 fahren. Das komplette Programm finden Sie unter www.brandenburghalle.de

Roland Krieg

Zurück