Alpen sind der Schatz Europas

Landwirtschaft

Deutschlands Vorsitz in der Alpenkonferenz

Ein Flug über die Alpen gibt den Blick auf majestätische Berggipfel frei. Die friedliche Idylle jedoch steht erheblich unter Druck. Die sichtbaren Gipfel leiden unter Scharen von Bergsteigern, in den Tälern drängeln sich Siedlung, Gewerbe, Infrastruktur und Landwirtschaft. Edelweiß und Enzian sind nicht nur in Deutschland Symbole für die Alpen. Sie sind auch nicht die einzigen Arten, die bedroht sind. Der Klimawandelt treibt die Frostgrenze nach oben, die Bergwelt wird brüchig und rauscht gelegentlich als Mure auf die Ferienhäuser. Die Welt von Heidi und Geißenpeter ist bedroht.

Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Monaco, Österreich, die Schweiz und Slowenien sind die acht Alpenländer, in denen zwischen den Gipfeln rund 14 Millionen Menschen leben und Millionen Gäste winters wie sommers Hang und Tal besuchen. 1989 haben die Minister der Alpenstaaten ein Abkommen zum Schutz der Alpen beschlossen, das 1991 als Alpenkonvention tragend von der EU unterzeichnet wurde. So erfolgreich, dass mittlerweile die Karpaten eine vergleichbare Schwesterkonvention gegründet haben und nach Aussage von Dr. Hans-Joachim Schabedoth (SPD) selbst bei den Andenländern diskutiert wird.

Deutschland führt den alle zwei Jahre wechselnden Vorsitz der Alpenkonferenz und wird die 14. Ausgabe im nächsten Jahr organisieren. Am Freitag debattierte der Bundestag über den Weg, die Alpenkonvention weiter voranzubringen. Das der Tourismus den Erhalt der Landschaft braucht, ist keine alpine Erkenntnis, sondern eine, die sich bis hoch in den Norden nach Rügen erstreckt, betonte Daniela Ludwig von der CSU. Zu viele Interessen, wie Tourismus, Industrie, Naturschutz und Landwirtschaft müssen im gesamten Alpenraum ausbalanciert werden. Für Ludwig geht es um „grünes Wirtschaften“.

Schade nur, dass selbst die Alpen für den Parteienstreit genutzt werden. Einen gemeinsamen Antrag haben die Parteien nicht hinbekommen, beklagte Markus Tressel von Bündnis 90/Die Grünen. Dafür liegen jetzt ein grüner und einer der Union im Ausschuss.

Der nächste Termin der Alpenkonferenz ist Mitte Oktober in München. Auf der Agenda steht das Thema „Schutzsysteme gegen Naturgefahren“.

Lesestoff:

www.alpconv.org

Federführend in Deutschland ist Bayern: Ohne Bauern keine Almen und Alpen

EU-Studie zu Produkten aus der Bergregion (Nicht nur die Alpen)

Die Südtiroler Gemeinde Mals scheiterte an ihrem Referendum auf dem Weg zur pestizidfreien Gemeinde

Roland Krieg

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