Amerikaner bauen auf Qaims GVO-Studie

Landwirtschaft

Praxis begrüßt GVO-Meta-Studie

Zusammen mit Wilhelm Klümper hat Matin Qaim 147 Studien über Auswirkungen von gentechnisch veränderten Pflanzen untersucht. Die umstrittene Technologie wird in ihren Effekten weltweit unterschiedlich bewertet und hat in der Öffentlichkeit zu einer weit verbreiteten Ablehnung geführt. Qaim und Klümper haben in den Studien die ökonomischen Auswirkungen der GVO-Anwendung untersucht, die sich auf Effekte auf Betriebsniveau beziehen und Soja, Mais und Baumwolle mit den Kriterien Ertrag, Pflanzenschutzmittelanwendungen und Betriebeinkommen beschreiben. Nicht alle Studien haben statistische Sorgfalt angewandt. Bei einigen fehlten Probengröße und Varianzanalyse.

Ergebnis

Die Betriebe konnten den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln senken und ihre Einkommen erhöhen. Diese Auswirkungen waren bei Pflanzen mit Insektenresistenz größer als bei Pflanzen mit einer Herbizidtoleranz. Positive Auswirkungen auf Ertrag und Einkommen waren in den entwickelten Ländern größer als in den Entwicklungsländern. Für Qaim und Klümper kann die Studie einen Beitrag leisten, das Vertrauen in die Technologie zu erhöhen.

Wichtig für US-Getreideexporteure

Der Getreiderat der USA (USGC) bezeichnet die Studie als wichtig. Nach Andrew Conner, Direktor für Biotechnologie im USGC, werden 93 Prozent der amerikanischen Maisflächen mit GVO-Mais bebaut. „Deshalb müsse mit Ausnahme bei speziellen Lieferwünschen nach gentechnikfreier Ware, bei exportiertem Mais und Maisprodukten ein Gehalt von gentechnisch verändertem Mais angenommen werden.“

Die Studie unterstütze die These, dass Biotechnologie Einkommen erhöhe. Dennoch gebe es keinen international anerkannten harmonisierten Prozess der Zulassungsverfahren. Der USGC hatte kürzlich erst erneut die Praktiken in der EU als Hemmnis kritisiert [1]. Für die Exporteure entstehen dadurch unnötige Kosten.

Lesestoff:

Klümper W, Qaim M (2014) A Meta-Analysis of the Impacts of Genetically Modified Crops. PLoS ONE 9(11): e111629. doi:10.1371/journal.pone.0111629

[1] „EU fehlt mit GVO-Zulassung erneut"

Roland Krieg

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