Anbauempfehlungen für 2022 in der Schweiz
Landwirtschaft
An welche Feldkulturen die Schweizer Landwirte für 2022 denken könnten
Die Ernte hat gerade erst begonnen. Doch Landwirte haben die Aussaat für den Herbst und im Frühjahr 2021 schon im Blick. Die Branchenorganisation für Getreide, Ölsaaten und Eiweißpflanzen swiss granum hat Anfang Juli generelle Empfehlungen für die Ernte 2022 in der Schweiz veröffentlicht. Sie gibt zusammen mit den Marktpartnern entlang der Wertschöpfungskette die Anbauempfehlungen zur Steuerung des Angebotes heraus. Es handelt sich aber um durchschnittliche Aussagen, von denen regional andere Empfehlungen möglich sind.
Demnach gibt es ein großes Absatzpotenzial für Dinkel, Futterweizen und Raps. Bei Raps und Sonnenblumen sei jedoch die Zuteilung des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes zwingend zu berücksichtigen. Der HOLL-Raps erfolgt im Vertragsanbau. Die Abkürzung HOLL bezeichnet einen hohen Gehalt an Ölsäure (HO – High Oleic) und einen niedrigeren Gehalt an Linolensäure (LL – Low Linolenic). Dieser Doppel-Null-Raps hat ein verändertes Fettsäuremuster mit geringeren Transfettsäuren und einer längeren Haltbarkeit bei hohen Temperaturen und ist speziell für die Lebensmittelindustrie interessant. Insgesamt werden noch Landwirte für rund 106.000 Tonnen HOLL-Raps gesucht, da die Zielmenge 2021 nicht erreicht wird. Für Sonnenblumen außerhalb der Vertragsmengen gibt es keine Vermarktungsgarantie. Auch bei Soja bestehen Verträge mit den Verarbeitern. Dort gibt es aber eine große Nachfrage, so dass der Anbau „deutlich ausgebaut“ werden kann.
Bei Brotweizen bleibt der Proteingehalt entscheidend für die Auswahl der Sorten. Angesichts der starken Dinkelnachfrage steigt der Richtpreis. Der Anbau von Futterweizen, Körnermais und Erbsen wird als Ersatz für den Bedarf an Importfuttermitteln empfohlen. Bei Gerste und Triticale wird die Beibehaltung der Anbaufläche empfohlen.
roRo
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