Anteil der Bio-Fläche wächst – aber nicht genug
Landwirtschaft
Nachfrageüberhang auf dem Biomarkt
Seit Jahren wächst die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Deutschland. Nach dem besonders starken Flächenwachstum in den Jahren 2016 bis 2018 kamen 2020 lediglich 5,5 Prozent Bio-Fläche dazu. Insbesondere der Anbau von ökologischen Ackerfrüchten legte zu. Um das Flächenziel von 20 Prozent Anteil an der Landwirtschaft bis 2030 zu erreichen, müsste sich die Fläche jährlich verdoppeln, schreibt das Informationsportal Oekolandbau.de am Freitag. Die EU geht mit der Zielsetzung von 25 Prozent sogar noch weiter.
Mit einem gebremsten Wachstum von 5,5 für das Jahr 2020 werden jetzt 1,7 Millionen Hektar ökologisch bewirtschaftet. Das sind 10,3 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche und 13 Prozent der Betriebe.
Auf der anderen Seite wächst auch die Nachfrage. 2020 ist der Umsatz um weitere 12 Prozent auf 2,86 Milliarden Euro gestiegen. Der Effekt wird mehr durch die höheren Preise erzielt. Die Angebotslage war bei Wein, Obst und Gemüse schwierig. Völlig unterversorgt ist der Markt für Schweinefleisch. Wesentliche Teilstücke kommen aus den Niederlanden und Dänemark. Auch 2021 behelfen sich die Bio-Schlachthöfe mit Importen. Allerdings freuen sich die Ökolandwirte auch über steigende Erlöse. Die haben sich seit 2008 mehr als verdoppelt.
Allerdings zeigt sich ein Engpass ab. Anbau und Erzeugung wachsen nicht so schnell wie die Nachfrage. Das Angebot müsste in den kommenden Jahren deutlich steigen, um die Nachfrage zu befriedigen. Die Ökobranche setzt verstärkt auf den Konsum in öffentlich finanzierten Kantinen, die dann im Wettbewerb mit dem freien Konsum stehen.
roRo
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