Antibiotika für die Humanmedizin

Landwirtschaft

EMA hat eine Liste für den Gebrauch von Antibiotika veröffentlicht

Erstmals in der Welt hat die Europäische Medizinagentur (EMA) in einem wissenschaftlichen Rat eine Liste für Antibiotika erstellt, die in der Veterinärmedizin nicht mehr eingesetzt werden sollen.

Hintergrund ist die Zunahme an Resistenzen gegen Antibiotika, die durch ausufernde Nutzung sowohl in der Veterinär- als auch in der Humanmedizin die Bildung von Resistenzen beschleunigen. Dadurch geht der Menschheit ein wirkungsvolles Instrument verloren, am Ende auch einfache Krankheiten zu bekämpfen. Die so genannten „Superkeime“ haben mehrfache Resistenzen gebildet, die kaum mehr zu bekämpfen sind.

Die EMA hat sich aber nicht nur Antibiotika angeschaut, sondern auch Antivirenmedikamente, die beispielsweise auf Interferon aufgebaut sind. Auch Pilze sind bei Menschen eine globale Gefahr geworden, wie auch Protozoen, deren Wirkweise aber nur wenig verstanden ist.

Die EMA hat eine umfangreiche Liste aller Stoffe formuliert, die in der Veterinärmedizin nicht mehr eingesetzt werden sollten. Gleichzeitig aber auch die Ausnahme zugelassen, dass sie im ärgsten Fall bei Tieren der Roten Liste im Krankheitsfalle das Aussterben verhindern dürfen.

Mit verschiedenen Rechtsakten hat die Kommission die Veterinärverordnung EU 2019/6 zum 01. März bereits angepasst. Unter der französischen Ratspräsidentschaft sollen weitere folgen, die dem EMA-Rat folgen. Am 11. März wird die EMA das Dokument im Ständigen Veterinärausschuss vorstellen. Dann arbeiten die EU-Mitgliedsländer an der Schlussfassung.

Lesestoff:

https://ec.europa.eu/food/document/download/78e96c9f-5afb-42d0-966e-895cb9a26f41_en

roRo

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