Armutsreduzierung durch Bt-Baumwolle

Landwirtschaft

Langzeiteffekte der Armutsreduzierung durch Bt-Baumwolle

Prof. Matin Qaim hat die ersten ökonomischen Erfolge für die Wahl von Bt-Baumwolle bei indischen Kleinbauern [1] schon vor längerer Zeit aufgezeichnet. Jetzt hat er mit einer siebenjährigen Langzeitstudie nachgelegt.

Positive Einkommenseffekte

Der Göttinger Agrarökonom Prof. Qaim hat die ökonomischen Auswirkungen bei Kleinbauern untersucht, die bei weniger als zwei Hektar Landfläche auf gentechnisch veränderte Baumwolle zurückgegriffen haben, wie auf dem Foto im indischen Bundesstaat Maharashtra. Die Wahl habe positive Effekte auf Erträge und Einkommen gehabt. Im Gegensatz zu früheren Ergebnissen hat Prof. Qaim die Untersuchungen erstmals auf einen längeren Zeitraum von sieben Jahren ausdehnen können.
Im Vergleich zur konventionellen Baumwolle stiegen die Erträge um durchschnittlich 24 Prozent und die Gewinne um 50 Prozent. Nach Jonas Kathage, Erstautor der Studie, sind die Vorteile im Zeitablauf sogar noch angestiegen: „Befürchtungen von Kritikern, die Gentechnik würde eine zunehmende Ausbeutung der Bauern durch Großkonzerne zur Folge haben, können wir mit unseren langjährigen und umfangreichen Daten widerlegen.“ In der Schädlingspopulation seine auch keine Resistenzen in nennenswertem Umfang aufgetreten, berichtet Kathage weiter.
Die Erhöhung des Lebensstandards wurde durch eine umfangreiche Studie über Konsumdaten ermittelt.
Im Jahr 2011 wurden auf der gesamten Baumwollfläche in Indien zu 90 Prozent Bt-Baumwolle angebaut. Prof. Qaim schränkt ein: „Diese Ergebnisse sind nicht ohne weiteres auf andere gentechnisch veränderte Pflanzen und Länder übertragbar.“

Lesestoff:

Kathage, J., Qaim, M: Economic impacts and impact dynamics of Bt (Bacillus thuringiensis) cotton in India. Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS). DOI:10.1073/pnas.1203647109

[1] Gentechnisch veränderte Baumwolle reduziert Armut

roRo; Foto: Universität Göttingen

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