ASP in Russland
Landwirtschaft
Versicherer profitieren von den Tierseuchen
Zum Krieg gegen die Ukraine kommen in Russland landwirtschaftliche Probleme hinzu. Die Weizenproduktion könnte nach aktuellen Berichten zwar einen neuen Rekord erzielen, im Bereich der Nutztierhaltung aber wütet die Afrikanische Schweinepest (ASP) ungehindert weiter und in den vergangenen Wochen neue Betriebe erfasst. Am 1. Dezember hat die Lebensmittelbehörde Rosselkhoznadzor eine neue Quarantänezone in der Region Krasnodar errichten müssen. Dort ist in einer erst im August 2022 eröffneten Zuchtbetrieb mit 20.000 Sauen die ASP ausgebrochen. Die Tiere werden alle geschlachtet.
Der größte Mäster „Miratorg“ musste wegen der ASP im November alle seine Tiere in der Region Oryol keulen. Nachdem das Virus in der ersten Jahreshälfte fast nur in Hinterhofhaltungen und bei Wildschweinen auftrat, hat es in der zweiten Jahreshälfte auch die gewerblichen Betriebe erfasst.
Der Schaden ist enorm. Für das erste Halbjahr wird der Verlust durch Geflügelpest und ASP mit neun Millionen US-Dollar angegeben, die vergangenen Wochen haben das Schadensvolumen alleine durch ASP um weitere 8,5 Millionen US-Dollar erhöht. Gewinner sind lediglich die Versicherer. Korney Bizhdov ist Präsident des Verbandes für Agrarversicherungen. Staatlich subventionierte Ausfallversicherungen für Feldkulturen stellen rund 61 Prozent des Versicherungsgeschäftes. Die Versicherer nahmen in den ersten neun Monaten 2022 rund 140 Millionen US-Dollar ein. Wegen der ASP haben 28 Prozent mehr Schweinehaltende Betriebe eine Versicherung abgeschlossen.
Roland Krieg
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