Auch Backhaus kann die ASP nicht stoppen

Landwirtschaft

ASP-Wildschwein in Mecklenburg-Vorpommern bestätigt

Das Land ist einfach zu groß. Konnte Landwirtschaftsminister Till Backhaus diese Woche noch von einem Punkteintrag der Afrikanischen Schweinepest in einem Mastbetrieb in Lalendorf sprechen, weil sich im Umkreis von fünf Kilometern kein infiziertes Wildschwein gefunden hatte, hat sich das Thema am Donnerstag erledigt. In den an der A 24 liegenden Ruhner Bergen wurde ein Frischling mit ASP infiziert bestätigt. Das liegt rund 80 Kilometer südlich vom landwirtschaftlichen Betrieb.

Gefunden wurde das Tier bei einer Drückjagd. Ein drei Kilometer um den Fundort gezogener Zaun soll das Betreten der Kernzone verhindern. In dem zehn Kilometer großen Beobachtungsradius liegen mehr als 100 Betriebe, die gut 25.000 Schweine halten. Grund zur Beunruhigung ist nicht nur die Nähe vieler Hausschweinbestände, sondern auch, dass  der nächste Wildschweinfall in Brandenburg mehr als 150 Kilometer weit entfernt ist.

Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus sprach von einem „schweren Tag“: „Nun ist genau das eingetreten, was wir unbedingt verhindern wollten. Jetzt kommt es darauf an, dass wir den Fall mit allen beteiligten Behörden gründlich auf- und abarbeiten. Auch die Behörden in Brandenburg sind bereits involviert, da die einzurichtenden Sperrzonen bis ins Nachbarbundesland hineinreichen werden“, erläuterte Backhaus.

„Wir haben seit 2018 ein aktives ASP-Landesmonitoring bei den Wildschweinen; seit 2020 bei den Hausschweinen“, betonte Backhaus. Allein im nun betroffenen Landkreis Ludwigslust-Parchim wurden in diesem Jahr bei Wildschweinen 128 Tiere untersucht, darunter vor allem verendete Tiere, krank erlegte Tiere oder Unfallwild; im Hausschweinebestand wurden 1503 Tiere untersucht. Der Landkreis Ludwigslust-Parchim sei hier ganz besonders aktiv, so der Minister.

Der Verdacht, dass sich die ASP in Mecklenburg-Vorpommern bereits ausgebreitet hat, ist kaum mehr von der Hand zu weisen.

Roland Krieg

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