Auf der Suche nach dem Saatgut

Landwirtschaft

„Genmais“ trotz Anbauverbot ausgesät

Niedersachsen hat am Sonntag einen Bericht von Greenpeace bestätigt, dass gentechnisch veränderter Mais ausgesät wurde. Nach Angaben der Umweltorganisation wurde der Mais in sieben Bundesländer gehandelt. Die Behörden prüfen, inwieweit der Mais auch tatsächlich ausgesät wurde. Greenpeace schätzt, dass der Mais auf bis zu 3.000 Hektar ausgesät wurde und der Anteil gentechnisch veränderter Pflanzen bei 0,1 Prozent liegt. Damit würden auf einem Hektar, 10.000 Quadratmeter, etwa 100 gentechnisch veränderte Pflanzen wachsen.
Es handelt sich um die Maissorte NK 603, die in der EU sowohl als Futtermittel- als auch als Nahrungsmittel zugelassen ist, aber nicht angebaut werden darf.
Neben Niedersachsen liegen Herd-und-Hof.de bislang drei weitere Meldungen vor:

NRW
Auf der Liste des Bundesumweltamtes steht nur ein Händler aus Nordrhein-Westfalen, der nach Angaben des Ministeriums in Düsseldorf das komplette Saatgut in ein anderes Bundesland weiterverkauft habe. In Nordrhein-Westfalen wurde der Mais nicht ausgesät, heißt es.

MV
In Mecklenburg-Vorpommern hat nach Angaben des Ministeriums aus Schwerin ein Händler das Saatgut aus Niedersachsen bezogen. Die Recherchen seien aber noch nicht abgeschlossen. Von der ermittelten Saatgutmenge könnten rund 30 Hektar Mais ausgesät worden sein. In den nächsten Tagen soll dem betroffenen Landwirt eine Anordnung zugestellt werden, die Aussaatfläche zu umzupflügen oder mit einem Totalherbizid zu behandeln. Der Name des Landwirts soll nicht veröffentlicht werden.

SH
In Kiel verlautbarte das Agrarministerium, das nach bisherigen Erkenntnissen der Mais nicht ausgesät worden sei. In einem anderen Fall hatte das Ministerium die Öffentlichkeit bereits am 20. April informiert und die Lieferanten hätten die betroffenen Partien vor der Aussaat aus dem Handel genommen. Das Ministerium betonte, „dass die Untersuchungsergebnisse grundsätzlich vor der Aussaat vorliegen“.

VLE

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