Auf zum Mühlentag

Landwirtschaft

Auf zum Mühlentag

Über Pfingsten ist es wieder soweit. Mehr als 1.000 Wind- und Wassermühlen öffnen wieder ihre Tore und zeigen Besuchern das traditionelle Geschäft des Öl- und Getreidemüllers. Der zentrale Mühlentag ist der 20. Mai.

Zeugen wirtschaftlicher Entwicklung

Die Erhaltung von Wind- und Wassermühlen als historische Bauzeugen unserer technischen und wirtschaftlichen Entwicklung über viele Jahrhunderte erfreut die Öffentlichkeit immer mehr. Seit Beginn des Deutschen Mühlentages hat sich die Zahl der teilnehmenden Mühlen fast verdoppelt. Nicht selten finden in den alten Mühlen Ausstellungen über das Müllerhandwerk und regionale Geschichte statt und werden am Mühlentag musikalisch oder literarisch begleitet.

Die Hamburger Mühlen

Johanna heißt die schmucke zweistöckige Galerieholländer-Mühle von 1875, die am 20. Mai im Zentrum der bundesweiten Festveranstaltung steht. Der Gottesdienst beginnt um 10:00 Uhr, der Festakt mit Kunsthandwerkermarkt ab 11:00 Uhr. Mit Musik geht es bis in die frühen Abendstunden.
Im Zentrum aber steht Johanna mit Windrose, Jalousieflügeln und windgängigen Mahlwerken, die immer wieder für die Besucher angeworfen werden. Die Mühle ist mit Elevator, der das Getreide nach oben befördert hat, Getreidequetscher, Mischer und Transportschnecke ein lebendiges Abbild früher Müllerei. Die Hamburger haben Johanna sowieso ins Herz geschlossen, das sie in der Hansestadt die „Hochzeitsmühle ist. Wenn gerade keine Festveranstaltung ist, lädt das Mühlencafe zu einer besinnlichen Kaffeestunde in historischem Ambiente. (Schönefelder Straße 99a in 21109 Hamburg).

In der Windmühle Glück zu wurde die Restaurierung gerade erst abgeschlossen (Chrysanderstraße 52 in 21029 Hamburg). Dort steht ein einstöckiger Gallerieholländer. Zwischen 11.00 und 17:00 Uhr finden Vorführungen statt. Kinder dürfen sich im Handmahlen versuchen und Vergleich zum großen Vorbild ziehen. Am Mühlentag werden zudem Bilder über den Mühlenbau aus dem 19. Jahrhundert ausgestellt.

Eine ganz besondere Mühle steht im Vierländer Freilichtmuseum Rieck Haus am Curslacker Deich 284 in 21039 Hamburg. Dort steht eine Kokermühle mit Wasserschnecke und Segelflügeln, die einst zur Feldentwässerung eingesetzt wurde. Museumsbetrieb von 10:00 bis 17:00 Uhr.

Am Kirchberger Mühlendamm 75a in 21037 Hamburg steht die Riepenburger Mühle. Ein zweistöckiger Gallerieholländer aus dem Jahr 1828, der heute noch Bio-Getreide vermahlt. Im Anbau wird eine kleine Anlage zur Speiseölgewinnung betrieben, in der überwiegend Leinöl hergestellt wird. Am Mühlentag gibt es Führungen durch die Korn- und Ölmühle.

Im Alten Dorfe (Hausnummer 46-48) in 22359 Hamburg steht die Roßmühle im Museumsdorf Volksdorf. Der Mahlgang stammt aus dem Jahr 1848 und am Mühlentag wird der gesamte Werdegang vom Korn zum Mehl und Brot gezeigt. Pferde treiben über einen Göpel verschiedene Kleinmühlen an.

Bundesweit

Mehr als 1.000 Mühlen in ganz Deutschland laden zu einer Entdeckungsreise ein. Alle teilnehmenden Mühlen mit Programm finden Sie unter www.muehlen-dgm-ev.de

15 Hektar Land und original errichtete Mühlen aus Norddeutschland, Portugal oder Zypern: Wer sich von der Welt der Müllerei einfangen lassen will, kommt um das Mühlenmuseum in Gifhorn, das noch eine Vielzahl von Mühlenmodellen beherbergt, nicht vorbei: www.muehlenmuseum.de

Roland Krieg; Foto: roRo

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