Augentierchen gegen Methanemissionen
Landwirtschaft
Augentierchen verringern Methanemissionen bei Wiederkäuern
Zur Gattung der Augentierchen zählen so genannte „Urwesen“, Mikroorganismen, aus denen Pflanzen und Tiere hervorgegangen sind. Den Namen verdanken sie einem gut sichtbaren „Pigmentflecken“. Die gerade einmal 65 Mikrometer langen und 15 Mikrometer breiten Geißeltierchen sind mit Chloroplasten vollgestopft und leben im Süßwasser. Der Vertreter Euglena gracilis hat sich im Labor als Modellorganismus einen Platz erobert. Die Mikroalge produziert die meisten Nährstoffe, die andere Lebewesen benötigen. Die japanische Firma „Euglena“ forscht mit dem Lebewesen, das aus Kohlendioxid wertvolle Rohstoffe herstellen kann.
In Pulverform auf Heu und Grass gestreut kann Euglena gracilis in Abhängigkeit zur verabreichten Dosis den Methanausstoss bei Wiederkäuern reduzieren. In-vitro-Versuche japanischer Tierernährungsexperten der Universität für Landwirtschaft und Tiermedizin in Hokkaido in Japan haben Reduktionsverringerungen zwischen neun und 48 Prozent ermittelt. Jedes Prozent Algenfett reduziert die Methanbildung um 2,2 bis 5,6 Prozent. Je Kilogramm Trockensubstanz Futter sind lediglich 100 Gramm Euglena-Pulver notwendig.
Außerdem stimuliert Euglena die Verdaulichkeit der organischen Substanz und die Flora des Pansens.
Lesestoff:
Ashagrie Aemiro et al.:Effects of Euglena (Euglena gracilis) supplemented to diet (forage: concentrate ration of 60:40) on the basic ruminal fermentation and methan emissiones in vitro condition; Animal feed Science and Technology; February 2016, Vol 212 pp 129-135 DOI: http://dx.doi.org/10.1016/j.anifeedsci.2015.12.010
roRo