Aus den dunklen Zeiten herausfinden

Landwirtschaft

Jane Goodall plädiert für Zeitenwende

Jane Goodall auf der BioFach 2020

Die BioFach in Nürnberg meldet Rekorde. Im Messedoppel BioFach für den BioHandel und Vivaness für den Bio-Lebensstil stellen auf dem Nürnberger Messegelände 3.792 Aussteller, davon 292 auf der Vivaness auf insgesamt 57.609 Quadratmeter aus. Dazu mussten in der 31. Ausgabe der BioFach gleich zwei Hallen erstmals zusätzlich bezogen werden. Auf den Messetagen von Dienstag bis Freitag werden rund 50.000 Fachbesucher erwartet.

Die BioFach ist zudem in China, Indien, Japan, Südamerika, Thailand und den USA mit jährlichen Ausstellungen unterwegs. Die BioFach World bringt so 4.500 Aussteller und 150.000 Fachbesucher rund um den Globus zusammen.

Was in Deutschland als „Greta-Effekt“ bezeichnet wird, findet mittlerweile weltweit Anklang und Nachfrage. In Nürnberg nimmt die Primatenforscherin und Umweltaktivistin Jane Goodall an der Eröffnungsfeier teil. Im Pressegespräch davor sprach sie von „dunklen Zeiten“, die überwunden werden müssen und offenbar den Zeitgeist trifft. Sorge um sauberes Wasser, saubere Luft und gesunde Böden, Tierwohl und Biodiversität sind zu globalen Themen geworden.

Was das für die Landwirtschaft bedeutet, beschreibt Goodall als notwendige Abkehr von der industriellen Landwirtschaft und eine Fokussierung auf die Wunden der Erde, die von den Menschen hinterlassen werden. Die Menschen müssen zur Biodiversität zurückkehren, die eine gesunde Umwelt ohne Pflanzenschutzmittel hinterlässt. Sie fordert eine umfangreiche Wiederaufforstung und Restaurierung von Niedermoorstandorten.

Weltweit gebe es mit der „Roots & Shoots Movement“ in mehr als 60 Ländern Lerngruppen für mehr Natur.

Auf der Roten Liste der Umweltaktivistin stehen Monokulturen, industrielle Tierhaltung und grüne Gentechnik. Die Landwirtschaft müsse sich in Richtung Permakultur, Ökolandbau und kleinbäuerliche Familienbetriebe hin entwickeln.

Sie will das nicht allein auf die Landwirtschaft fokussieren, sondern um eine gesunde Diät auf einen neuen Lebensstil erweitern, der mit deutlich weniger Fleischkonsum auskommt.

Roland Krieg; Foto: Hans-Martin Issler / Nuernberg Messe

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