Ausblick auf den Obst- und Gemüsemarkt

Landwirtschaft

Ausblick auf den Obst- und Gemüsemarkt

Kartoffeln

In Bayern werden die ersten Kartoffeln geerntet. Wie im ganzen Jahr über spielte das Wetter eine wichtige Rolle. Nach Angaben des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) erwarten die Landwirte einen vermarktungsfähigen Ertrag von 378 dt/ha bei Speisekartoffeln. Das sind rund 16 Prozent weniger als der Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Das Wetter hat zudem keine Übergrößen zugelassen. Die Bauern ernten kleinere Ware. Dabei verliert der Kartoffelanbau ohnehin schon an Attraktivität. In Bayern ist die Produktionsfläche gegenüber dem Vorjahr um 1.600 Hektar auf 40.200 Hektar zurückgegangen.

Biokartoffeln

Konstant hingegen ist die Anbaufläche für Biokartoffeln. Mit 8.200 Hektar liegt der Anteil an der gesamten Kartoffelfläche bei 3,5 Prozent. Der Selbstversorgungsgrad liegt mit 75 Prozent zwar schon recht hoch, doch muss Deutschland Biokartoffeln aus Israel und Ägypten (Frühkartoffeln) sowie den Niederlanden und Österreich (Spätkartoffeln) einführen. Ist die Anbaufläche konstant, schwankt jedoch der Preis. Ertrag und Qualität sind für die Sprünge verantwortlich. In der Saison 2012/13 wurde die Dezitonne mit 50 Euro entlohnt, konnte im Folgejahr um zehn Euro zulegen, fiel dann 2014/15 um fast die Hälfte auf 30 bis 35 Euro je dt wieder ab. Dennoch ist der Anbau attraktiv. Der Preisabstand zur konventionellen Knolle beträgt sechs bis neun Euro je 100 Kilogramm.

Apfelernte in Rheinland-Pfalz

Weniger zufrieden können die rheinland-pfälzischen Obstbaubauern sein. Die erste Bilanz des Statistischen Landesamtes zeigt eine unterdurchschnittliche Ernte von 22 Tonnen Äpfeln je Hektar. Der Durchschnitt der Jahre 2009 bis 2014 wird dabei leicht unterschritten. Im Vergleich zum Vorjahr fehlen rund zehn Prozent.

Wer zusätzlich Kirschbäume pflegt, findet einen Ausgleich. Der Sauerkirschenertrag der 617 Hektar in Rheinland-Pfalz werde sich auf zehn Tonnen je Hektar belaufen. Das sind fast zwei Tonnen mehr als im Vorjahr. Auch bei Birnen erwarten die Statistiker eine um zehn Prozent bessere ernte als 2014. Von den 189 Hektar sollen etwa 19 Tonnen geerntet werden.

Zitrusfrüchte

Viele Zitrusfrüchte in Europa stammen aus Spanien. Deren Anbauorganisationen warnen derzeit vor Importen aus anderen Ländern, dass Pflanzenkrankheiten in die EU gelangen können. Derzeit warnt die Valenzianische Erzeugerorganisation vor Zitrusexporten aus Südafrika, die den „Black Spot“ einschleppen. Diese Schwarzfleckenkrankheit gilt als Alptraum der Citrusanbauern. Da der verursachende Pilz derzeit in der EU nicht vorkommt, müssen strenge Einfuhrkontrollen diesen Zustand absichern. Der Pilz Phyllostica citricarpa verursacht große wirtschaftliche Schäden. Vereinzelt berichten auch argentinische Verbände über das Auftauchen der „Black Spot“-Krankheit.

Peru

Südamerikanische Länder setzen vermehrt auf Beerenfrüchte mit hohen Gewinnerwartungen. Aus Peru wird sich beispielsweise der Export von Blaubeeren in diesem Jahr auf 12.000 Tonnen verdreifachen. Im nächsten Jahr wollen die Peruaner mit dem neuen Exportschlager weltweit mehr als 120 Millionen US-Dollar Umsatz erzielen. Die Mengen für Europa sind gering. Das meiste geht in die Vereinigten Staaten mit dem Flugzeug. Die Anbauorganisation Agraria verhandelt derzeit mit den USA, mehr Blaubeeren und mit dem Schiff nach Norden zu transportieren.

roRo; VLE

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