Ausgeprägte Erhaltungsneigung beim Wetter

Landwirtschaft

Trocken, heiß und Einstellung Hitzerekord

Die Trockenheit hat im Norden Deutschlands zu großen Ernteverlusten geführt. Was noch auf den Feldern steht, ist in den nächsten Wochen zusätzlich bedroht. Die Wetterverläufe weisen alle in Richtung Hitze und mangelnden Niederschlag.

Der Juni 2018 war deutlich zu trocken und zeigte eine Temperaturabweichung von + 2,4 Grad über dem langjährigen Mittelwert. Der Juli zeigt den gleichen Trend, der August könnte im besten Falle „normal“ werden. Die Temperaturabweichungen werden mit + 0,5 bis + 2 Grad Celius über dem langjährgen Mittel vorhergesagt.

Ursache ist eine Hochdruckzone, die sich seit Februar dieses Jahres immer wieder von den Azoren aus nach Mitteleuropa bis Skandinavien ausdehnt. Die amtlichen Wetterfrösche sprechen von einer „ausgeprägten Erhaltungsneigung.“ Zwar verstärkt sich das zu dieser Jahreszeit übliche Atlantiktief immer wieder, aber die Hochdruckzone hält erfolgrecih dagegen.

Wegen dieser Großwetterlage werden ab dieser Woche die Temperaturen noch weiter steigen und sich zu Beginn des Ferienmonats August halten. Dringend benötigter Regen kommt nicht vom Atlantik durch und dort, wo es seit Monaten nicht mehr geregnet hat, verschlimmern die Temperaturen die Trockenheit und Brandgefahr. Wo Landwirte nicht beregnen können, erleidet die Vegetation noch mehr Stress.

Bislang hält das bayerische Kitzingen in Mainfranken den deutschen Hitzerekord mit 40,3 Grad Celsius am 05. Juli und 07. August im Sommer 2015. So wie sich die Wetterlage derzeit präsentiert, wird Kitzingen den Titel in diesem Jahr verlieren.

Waldbrandgefahr

Schweden hat wegen mehrerer Waldbrände die Eu um Hilfe gebeten. Doch auch in Deutschland brennt es an vielen Stellen. Allein in Brandenburg ist die Zahl der Waldbrände auf aktuell 247 angestiegen. Durch die Waldbrandfrüherkennung können die meisten Brände schnell gelöscht werden. Doch von den betroffenen 330 ha Wald entfallen allein auf die Lieberoser Heide 230 Hektar. Wegen der Munitionsrückstände im ehemaligen Militärgebiet können die Feuerwehren das Gelände nicht betreten und müssen den Großbrand von außen bekämpfen.

Zur Waldfrüherkennung gehören 107 Kamerasysteme „Fire Watch“, die automatisch oberhalb der Baumkrone das Sichtfeld auf Rauchwolken kontrollieren und über Sensoren Alarm geben. Forstmitarbeiter prüfen dann vor Ort, ob es sich um einen Brand oder eine Staubwolke handelt.

Was nicht nur in Brandenburg gilt: Das Rauchen im Wald ist verboten. Auch das Anzünden eines Feuers. Als Feuerstelle gilt auch der glimmende Kohlegrill oder der Gaskocher mit einer offenen Flamme. Die Einschränkungen gelten dabei nicht nur im Wald sondern auch bis zu einer Entfernung von 50 Meter zum Waldrand. Wer den Badesee aufsucht sollte sein Fahrzeug nicht über trockenem Gras abstellen. Das Parken im Wald oder auch auf Waldwegen ist verboten. Förster kontrollieren die Einhaltung des Waldgesetzes verstärkt auch an den Wochenenden. Einige Gemeinden haben zudem die Bürger dazu aufgerufen, in dieser trockenen Periode auch Bäume an Straßen oder vor der eigenen Haustür mit Wasser zu versorgen.

Roland Krieg

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