Backhaus erleichtert über den Punkteintrag ASP

Landwirtschaft

Keine weiteren ASP-Hinweise in Mecklenburg-Vorpommern

Die hellen Punkte im Bild unten rechts sind Tiere

Am Montagmittag zeigte sich Landwirtschaftsminister Till Backhaus erleichtert, dass der Fall des Seucheneintrags der Afrikanischen Schweinepest (ASP) offenbar nur ein Punkteintrag ist. Die Nachricht über da Virus in einem Hausschweinbestand erreichte ihn bei der Vereidigung für eine weitere Amtsperiode der neuen Koalition in Mecklenburg-Vorpommern.

Wie authentisch die Erleichterung ist, zeigte sich in jeglichem Fehlen eines Verweises auf mögliche Defizite der ASP-Bekämpfung bei Bund und andern Ländern. Die Räumung des Betriebes in Lalendorf wurde am Freitag abgeschlossen, die niedersächsische Spezialfirma ist wieder zu Hause und am Wochenende wurden auch Reinigung und Desinfektion des Betriebes abgeschlossen.

Innerhalb von 24 Stunden wurde ein Elektrozaun um das Sperrgebiet von drei Kilometer um den Betrieb gezogen. Eine 40.000 Euro teure vom Land angeschaffte Spezialdrohne für den Landesforst hat die Umgebung des Betriebes im Durchmesser von fünf Kilometer und mit einem Raster von 100 Meter Kantenlänge überflogen und nach Wildtieren gesucht. Das wiederholte Überfliegen hat nachgewiesen, dass die Rehe und vor allem Wildschweine sich bester Gesundheit weiter bewegen.

In der vergangenen Woche wurden insgesamt 600 Proben von Haus- und Wildschweinen untersucht und Backhaus betonte mehrmals, dass die Seuche bei keinem Wildschwein gefunden wurde. Es wurden auch bei der Jagd erlegte Wildschweine beprobt. Aktuell mit dem Stichtag Montagmittag ist kein Ergebnis einer Probe offen.

Das einzige, was noch aussteht, ist der Bericht des Friedrich-Loeffler-Instituts über den Eintrag der Seuche. Die Analyse des Virus hat die Verwandtschaft zu den in Wildschweinen kursierenden Varianten in Westpolen und Nord-Brandenburg gezeigt. Irgendeinen Zusammenhang wird es also geben, sagte Backhaus, der allerdings auch auf den Zaunbau gegenüber Polen und Brandenburg verweist.

Für die vier großen Betriebe mit mehr als 1.000 Schweine, davon eine Ferkelerzeugung, hat Backhaus mit den drei Schlachthöfen in Kellinghusen, Perleberg und Weißenfels gesprochen. Sie nehmen die erneut beprobten Schweine gegen eine Seuchenfreiheitsbescheinigung vom Amt an, weil sie sich wegen zusätzlicher Exportorientierung absichern müssen. Rund 15 Betriebe auch im näheren Umfeld betroffenen Betriebes mit weniger als 100 Schweinen werden schlachtreife Tier vom Land heraus gekauft.

Die glückliche Kernbotschaft von Minister Backhaus lautet: „Wir haben es mit einer Punkteintragsquelle zu tun und die ist erloschen.“

Wenn alles so bleibt, kann das Land die Restriktionsgebiete im Februar 2022 aufheben.

Roland Krieg; Fotos: MV

© Herd-und-Hof.de Nutzungswünsche: https://herd-und-hof.de/impressum.html

Zurück