Backhaus will Landesforst breiter aufstellen
Landwirtschaft
Forst-MV setzt einseitig auf Holz
Anlässlich des Forstkolloquiums hat Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus eine breitere Aufstellung des Landesforstes gefordert. Insbesondere die naturnahe Forstwirtschaft habe ein großes Potenzial. Seit 2010 existiert ein Maßnahmenkonzept zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel. Darin wurden beispielsweise Risikogebiete identifiziert, in denen künftig mit Wassermangel zu rechnen ist.
„Der Holzmarkt ist noch immer die Achillesferse der Landesforstanstalt. 2015 sicherte der Holzverkauf noch über 80% der Einnahmen. Der hohe Umsatzanteil verdeutlicht einerseits die guten Absatzmöglichkeiten für fast alle Rohholzsortimente der Landesforstanstalt. Anderseits birgt die einseitige Ausrichtung auf lange Sicht konjunkturelle Risiken“, erklärte Backhaus.
Ein wichtiger Bestandteil der Forstpolitik ist das Moorschutzkonzept. „Waldmoore nehmen im Land insgesamt rund 60.000 ha ein. Viele davon sind mehr oder weniger stark entwässert und belasten die Umwelt mit Treibhausgasen.“ Allein von 2000 bis 2014 wurden vom Land auf 3.400 ha Waldmoore renaturiert. Das sind rund acht Prozent der entwässerten Waldmoore.
„Die Jagdausübung im Wald erhebt den Anspruch, Wildschäden zu vermeiden und einen gesunden und artenreichen Wildbestand zu erhalten. Wald und Wild stellen demnach keinen Widerspruch dar, jedoch müssen Forstpraktiker und Wissenschaftler künftig noch intensiver an Strategien arbeiten, mit denen ein Gleichgewicht zwischen Wald- und Artenschutz hergestellt werden kann“, sagte Dr. Backhaus.
roRo