Baculoviren gegen Kohleulen
Landwirtschaft
Biologische Kontrolle von Eulenraupen
Die Larven des Nachtfalters Kohleule (Mamestra brassicae) können nicht nur Kohl, sondern auch andere Gemüsesorten erheblich schädigen. Das Projekt „Biologische Kontrollen von Eulenraupen im Kohl mittels Baculoviren“ von Dr. Johannes Jehle aus dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum in Rheinland-Pfalz hat jetzt den Abschlussbericht über die Wirksamkeit verschiedener Kombinationen und Formulierungen veröffentlicht.
Baculoviren sind als hoch selektive und nachweislich gut wirksame biologische Kontrollagenzien für Kohlraupen seit längerem bekannt. In dem Projekt ging es vor allem um den Einsatz der Viren im Ökolandbau bei niedrigeren Temperaturen.
Hohe Konzentration bei niedrigen Temperaturen
Zwei Virenstämme wurden im Vergleich getestet: MbMNPV und MacoNPV-A. Im Temperaturbereich von 24 Grad Celsius zeigten sich keine Unterschiede. Wurden die Temperaturen auf 20, 16 und 12 °C abgesenkt, so mussten die Konzentrationen für die gleiche tödliche Wirkung auf die Eulenraupe um das hundert- bis tausendfache erhöht werden. Hingegen reicht für eine mittlere Reduktion der von den Raupen konsumierten Blattfläche bei Temperaturen unter 20 Grad Celsius eine zehn- bis hundertfache Konzentrationserhöhung aus.
Der Wirkungsgrad der Virenlösung MbMNPV konnte durch eine chemische Neuformulierung gesteigert werden. In einem Freilandtest bei Kohlrabi konnte ebenfalls eine Wirkungssteigerung erzielt werden, wurden beiden Virenlösungen ein im Handel erhältliches Bacillus thuringiensis (Bt)-Präparat hinzugesetzt.
Lesestoff:
Der Abschlussbericht ist auf http://orgprints.org/15725 erschienen
roRo