Baden-Württemberg zertifiziert Milchviehbetriebe
Landwirtschaft
Pilotprojekt für die Vermarktung von Milch
Die Verformbarkeit des Bodens mindert Lahmheiten bei Milchrindern. Die Menge und Qualität der Einstreu verhindert eine Verschmutzung der Kühe. Das sind zwei von drei Elementen der Kategorie „Liegen“, die Baden-Württemberg demnächst zertifizieren will. Neben Mindestanforderungen soll es Alternativen für die Betriebe geben, die dennoch das Zertifikat „Q-Wohl“ erfüllen.
Insgesamt hat das Land drei Säulen definiert, die ein Landes-Tierwohllabel für Milchviehbetriebe ermöglicht. Die Landesbeauftragte für Tierschutz, Cornelie Jäger, hat den Startschuss für ein Projekt gegeben, dass mit wissenschaftlicher Begleitung bei 25 Milchviehbetrieben erprobt wird. „Wir wollen tierschutzrelevante Standards für die Milchviehhaltung setzen und Transparenz schaffen. Wir wünschen uns eine Kennzeichnung, die man z.B. „Q-Wohl“ nennen könnte.
Damit setzt das Land einen Kontrapunkt zur Brancheninitiative Tierwohl, die Milchrinder noch nicht im Programm hat und kommt dem staatlichen Tierschutzlabel um einige Wochen zuvor. Verbraucher sollen nachvollziehen können, woher ihre Milch kommt. Grundlage ist das abgebildete Drei-Säulen-Programm und die Ergebnisse sollen bereits Anfang 2017 vorliegen. So schnell war noch kein bisheriges Konzept.
Ziel sollen angemessene Milchpreise sein und eine sichere Zukunft für bäuerliche Betriebe. Der Test dient als Grundlage für die weitere Zusammenarbeit mit den Wirtschaftspartnern.
Lesestoff:
Das Drei-Säulen-Konzept finden Sie unter http://mlr.baen-württemberg.de
Roland Krieg; Grafik: MLR