Bäuerlicher Widerstand in Ghana

Landwirtschaft

Afrikanische Skepsis gegen Agroindustrie

Erst im März 2013 gegründet nimmt die Nichtregierungsorganisation „Food Sovereignty Ghana“ (FSG) an Fahrt auf. In der letzten Woche fand in der Hauptstadt Accra die 6. Afrikanische Wissenschaftswoche für Landwirtschaft statt.

Ziel ist die Erhöhung der Gender-Sensibilität der afrikanischen Landwirtschaft, erleichterter Zugang zu Mikrokrediten und Nutzung moderner Informationsplattformen für Kleinbauern. Am Ende soll die landwirtschaftliche Produktivität steigen und die Ernährungssicherheit erreicht werden. Die FSG ist aber skeptisch. Statt kleinbäuerlicher, klimaadaptierter Landwirtschaft fühlen sich die Akteure von den großen Agrarkonzernen Syngenta, Monsanto, Bayer oder Dupont gestört. Sie stünden hinter den lokalen afrikanischen Organisationen wie AGRA und FARA in Ghana. Die Bill Gates-Stiftung und Rockefeller stellen große Summen an Investitionskapital bereit. Die FSG kritisiert die Verbindung der Entwicklungshilfe an den gewinnorientierten Verkauf von eigenen Betriebsmitteln [1].

Vor allem würden die Organisationen und Firmen alles daran setzen, gentechnisch veränderte Pflanzen in Ghana einzuführen.

FSG fordert Transparenz

FSG hat ein Moratorium für die Verwendung von gentechnisch veränderten Pflanzen ausgerufen und Anfang Juli eine Einladung zu einem Gespräch in die amerikanische Botschaft erhalten. Die FSG hat den Termin abgesagt, weil die Diskussion nicht hinter verschlossenen Türen, sondern öffentlich ausgetragen werden müsse. FSG wehrt sich nicht gegen moderne Technik, aber die bisherigen Erfahrungen mit der grünen Gentechnik deckten sich nicht mit den Bedürfnissen für den Ausbau der ghanaischen und afrikanischen Landwirtschaft. Selbst Parlamentarier kritisierten den erst kürzlich verabschiedeten Beschluss zur Biosicherheit, weil die meisten Politiker sich mit den Methoden und Auswirkungen der Biotechnologie nicht beschäftigt hätten.

Lesestoff:

[1] G8-Alliance oder Landnutzungsrechte?

roRo

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