Bauern eilen von Demo zu Demo
Landwirtschaft
Bauern demonstrieren so viel wie noch nie
Schon in Brüssel gab es zur Sondersitzung der EU-Agrarminister Anfang September zwei große Bauerndemonstrationen. Wer auf jeder Demo dabei sein will, kommt derzeit aus dem Reisen nicht heraus.
In der letzten Woche demonstrierten Niedersachsens Bauern gegen den grünen Landwirtschaftsminister Christian Meyer und legten die Innenstadt von Hannover lahm. Die Bauern des Landvolks sehen ihre Perspektive durch die grüne Agrarwende gefährdet. Statt die kleinen Betriebe zu erhalten, „vermehre“ Meyer die Bürokratie. Vor allem wehren sich die Bauern gegen Pauschalurteile, sie seinen Tierquäler. Parallel diskutierte der Landtag über die künftige Agrarausrichtung. „Qualzucht“ und „Turbokühe“ stünden nicht in den Betrieben. Hermann Gruppe, Agrarsprecher der FPD bezeichnete die Umsetzung der vielen Auflagen als „Überwachungsstaat“.
Am kommenden Donnerstag ziehen in Fulda ebenfalls mehrere Tausend Bauern durch die Innenstadt. Sie machen zur Agrarministerkonferenz auf die aktuelle Krisensituation aufmerksam und verkaufen nach ihrem Protestzug Milch und Brot zu Erzeugerpreisen. Damit sollen die Bewohner Fuldas auf die niedrigen Preise aufmerksam gemacht werden.
Jungbauern der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) demonstrieren seit Wochen in Niedersachsen per Flashmob vor dem Handel. So war am Donnerstag ein „Netto“-Markt in Ganderkesee das Ziel und einige Tage davor demonstrierten Milchbauern vor Bünting in Neuenkruge für höhere Milchpreise. Am Dienstag war das Edeka-Zentrallager in Wiefelstede betroffen.
roRo