Bauernproteste bei der AMK
Landwirtschaft
Resolutionen zur Agrarministerkonferenz
In Konstanz findet heute der Abschluss der
Agrarministerkonferenz statt. Die Bauernpräsidenten der Landesbauernverbände
Werner Räpple für den Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband und Joachim
Rukwied vom Landesbauernverband Baden-Württemberg übergeben heute Mittag eine
Resolution zum Flächenverbrauch in Deutschland.
Mit dem Spruch „Auf Beton wächst kein Brot“ fordern die
Bauern einen drastischen Rückgang des Flächenverbrauchs. Täglich gehen rund 90
Hektar Acker- und Grünalnd verloren. Seit 1992 hat sich das auf 820.000 Hektar
landwirtschaftliche Fläche summiert. Das entspricht der landwirtschaftlichen
Fläche von Rheinland-Pfalz und des Saarlandes.
Die Bauern fordern Vorrang für Entsiegelung und
Entwicklung von Innenstädten. Das „Bauen auf der grünen Wiese“ müsse aufhören. Für
den Naturschutzausgleich durch Neubaugebiete müssen schonendere Lösungen
gefunden werden. Den Bauern geht es hier vor allem um eine faire Vergütung für
den Netzausbau im Rahmen der Energiewende. Und letztlich müssten Ackerflächen
wie Waldflächen geschützt werden und dürfen „nicht länger Restraum der Planer
sein“.
Naturverträgliche Agrarpolitik
Schon am Donnerstag fuhren viele Bauern mit ihrem
Traktor vor das Konferenzgebäude. Mehr als 700 Bauern von der Agraropposition,
von Umwelt- und Verbraucherverbänden forderten eine gerechtere und
naturverträglichere Agrarpolitik.
Sie protestieren dagegen, dass „80 Prozent der
öffentlichen Gelder an 20 Prozent der Betriebe fließen“. Das Prinzip „Wachse
oder Weiche“ müsse aufhören. Gegen fallende Milchpreise forderte Romuald
Schaber vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter, dass die Länder ihre Gestaltungsräume
für kostendeckende Milchpreise wahrnehmen sollten. Für die von der EU
gewünschten „ökologischen Vorrangflächen“ sprach sich
Nabu-Landwirtschaftsexperte Matthias Strobl aus. Allerdings reichen ihm die
sieben Prozent der EU nicht und forderte zehn Prozent Betriebsfläche ein. Gegen
die internationalen Betriebsmittelströme wandte sich Anneliese Schmeh von der
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). Die deutschen Nutztiere
fressen größtenteils Soja aus Lateinamerika. Stattdessen sollte mehr heimisches
Eiweißfutter angebaut werden.
VLE