Bayer: Nix ist umsonst
Landwirtschaft
Bayer-Technologietransfer für den russischen Markt
Die Fusion Bayer und Monsanto muss auch von den russischen Kartellbehörden genehmigt werden. Das russische Kartellamt FAS wollte die Genehmigung von der Einsicht in eine Datenbank abhängig machen, in der Forschungen zur Pflanzenzucht in Kanada und der Ukraine gesammelt werden. Von Interesse wären vor allem die Ergebnisse aus Regionen gewesen, die klimatische Ähnlichkeiten in Russland aufweisen.
Dagegen zog Bayer in Moskau vor Gericht, berichtet das Handelsblatt. Denkbar wäre auch ein Verzicht auf das Russlandgeschäft gewesen. Verzicht auf 800 Millionen Euro Umsatz in Russland. In einem Kompromiss hat die FAS die Fusion Ende April genehmigt, bekommt aber nicht die gewünschten Datenbanken. Stattdessen stimmte Bayer einem umfangreichen Technologietransfer zu. Der Konzern gibt Gewebeproben und Gematerial für die Selektion von Gurken und Tomaten, Kohl, Mais, Raps und Weizen zur Verfügung. Auf diesen Bereichen ist Russland stark von Importen abhängig.
Moskau bekommt auch Einblicke in die Bayer-Aktivitäten zur digitalen Landwirtschaft. Die FAS will höhere Erträge mit weniger Ressourcen erzielen. Außerdem soll Bayer Moskau den Aufbau eines Forschungs- und Lehrinstituts für bis zu 1.000 Ackerbauspezialisten zugesichert haben.
Lesestoff:
Schon die Fusionsgenehmigung in der EU war teuer. Bayer muss Geschäfstfelder im Umfang von sechs Milliarden Euro abgeben. Am meisten freut sich die BASF über die Geschäftssparte Gemüsesorten und digitale Technik: EU genehmigt Fusion: https://herd-und-hof.de/landwirtschaft-/bayer-darf-mit-monsanto.html
Roland Krieg