Bayerisches Soja

Landwirtschaft

Brunner forciert heimischen Sojaanbau

Jährlich werden rund 800.000 Tonnen Soja als Futtermittel für bayerische Rinder, Schweine und Hühner importiert. Hauptsächlich aus den USA, Argentinien und Brasilien. Ohne die importierten Eiweißfuttermittel ließe sich der Tierbestand in Deutschland nicht ernähren. Ackerbohnen und Erbsen rentieren sich als heimische Eiweißpflanze für die Ackerbauern nicht. Deshalb gibt es immer wieder Versuche die tropische Sojapflanze an den kühlen Standort Deutschland zu adaptieren.

Bayern ist Vorreiter des deutschen Sojaanbaus. Theoretisch könnten 250.000 Tonnen Soja im Freistaat produziert werden, vor allem auf bestehenden Maisflächen, hieß es im letzten Jahr auf den 1. Deutschen Sojatag.

Bislang werden aber nur 3.000 Hektar Soja angebaut. Landwirtschaftsminister Helmut Brunner will die Fläche mit dem „Aktionsprogramm Heimische Eiweißfutttermittel“ bald auf 5.000 Hektar erhöhen. Zwei Millionen Euro stehen dafür zur Verfügung.

Nach Einschätzung Brunners ist der Sojaanbau mittlerweile wettbewerbsfähig und lockert die Fruchtfolgen auf. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) hat ihre Anbauversuche auf vier verschiedene Standorte ausgeweitet. Im Vordergrund steht die Unkrautbekämpfung im ökologischen Soja-Anbau.

Soja soll sogar noch weiter im Norden angebaut werden. Vor allem für die Ökobetriebe bietet sich Soja als Futterpflanze an. Allerdings wirft die Pflanze bei Nachttemperaturen von unter 15 Grad Celsius ihre Schoten ab. Ein Forschungsprojekt sucht in den nächsten Jahren nach kältetoleranten Sojapflanzen.

Lesestoff:

Tag des deutschen Sojas

Öko-Soja als Eiweißquelle

VLE

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